Wien – Mit 22,5 Milliarden Nettotonnenkilometern (Ntkm) erreichte der Schienengüterverkehr ein in Österreich noch nie da gewesenes Volumen. Dies entspricht einer Steigerung von sechs Prozent gegenüber dem Jahr 2013 (21,2 Mrd. Ntkm), wobei sogar das Rekordjahr 2008 um zwei Prozent übertroffen wurde. Insgesamt wurden im Vorjahr 113 Millionen Tonnen Güter transportiert (plus zwei Prozent). "Dazu trug unter anderem die Rail Cargo Austria (RCA) mit einem Wachstum von 3,4 Prozent bei", erklärte Maria-Theresia Röhsler, Geschäftsführerin der österreichischen Regulierungsbehörde Schienen-Control bei der Präsentation des Jahresberichts 2014 in Wien.

Private punkten bei Ganzzügen

Gleichzeitig stieg aber auch der Marktanteil der Wettbewerbsbahnen (private Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)) kräftig an: Gemessen an der Verkehrsleistung hielten sie im Vorjahr 21,4 (2013: 19,3) Prozent, am Transportaufkommen (Nettotonnen) 26,2 Prozent (2013: 24,9 Prozent) Marktanteil. Rund 29 Prozent des gesamten Gütervolumens wurden auf der Brenner-, auf der Donauachse sogar 41 Prozent von privaten EVU befördert. Dies alles im Ganzzugsbereich, wo sie österreichweit rund ein Drittel des Marktes bedienen – und Potenzial orten: "Schließlich ist der Ganzzugsverkehr aller EVU gemeinsam in nur einem Jahr von 55 auf 63 Prozent des Gesamtverkehrs gestiegen", betont Röhsler. Auch der Marktführer RCA konnte sich hier von 45 auf 53 Prozent steigern (siehe Seite 17). Der Einzelwagenverkehr wird ohnehin zu 99 Prozent immer noch von der RCA abgewickelt.

Rekordhalter unter den Wettbewerbsbahnen ist die (vorwiegend auf der Donauachse/Westbahn und der Südbahn aktive) deutsche Lokomotion – sie hält mittlerweile bei fünf Prozent der österreichischen Schienenverkehrsleistung. Gefolgt von Cargoserv (3,5 Prozent), LTE (drei Prozent), TXL (2,7 Prozent) und der Wiener Lokalbahn Cargo (2,5 Prozent). Zudem sorgen fünf neue EVU für frischen Wind am österreichischen Markt.

Europäischer Wettbewerb wächst

Vorbei sind die Zeiten, in denen Güterzüge an den Landesgrenzen der nächsten staatlichen Eisenbahngesellschaft übergeben werden mussten. "Der Trend geht eindeutig weg von einzelnen Ländermärkten zugunsten eines europäischen Markts", sagt Röhsler. Dies bedeute eine Intensivierung internationaler Kooperationen bzw. die Ansiedlung eigener Tochtergesellschaften in den Ländern. So können die Züge entlang ihrer gesamten Destinationen praktisch "von eigener Hand" geführt werden. Derzeit kooperieren bereits 61 ausländische mit österreichischen EVU. Spitzenreiter sind dabei laut Röhsler die RCA sowie Ecco Rail mit jeweils 19 Kooperationen. (huber, 22.9.2015)