Bogota/New York – Nach dem Durchbruch bei den Friedensgesprächen mit der linken Farc-Guerilla hat Kolumbiens Staatschef auch die kleinere Rebellengruppe ELN zu Verhandlungen aufgefordert. Die Vereinbarung mit der Farc sollte die ELN-Rebellen dazu motivieren, sagte Juan Manuel Santos der Sonntagsausgabe der Zeitung "El Tiempo" am Rande eines UN-Treffens in New York.

Die kleine marxistische ELN-Gruppe hält seit Jänner 2014 lose Kontakte mit der Santos-Regierung. Beide Seiten konnten sich bisher jedoch nicht auf den Beginn formeller Friedensverhandlungen einigen, wie sie die Regierung seit November 2012 mit der Farc auf Kuba führt.

Die Farc-Rebellen stimmten in dieser Woche in Havanna einem Kompromiss zu, der die Schaffung eines eigenen Justizwesens für die Aufarbeitung des über 50-jährigen Konflikts mit dieser Guerillagruppe vorsieht. Im Gegenzug sollen verurteilte Farc-Kämpfer mildere Strafen verbüßen. Mit der Einigung ist das größte Hindernis für eine endgültige Friedensvereinbarung mit der Farc in dem südamerikanischen Land aus dem Weg geräumt. (APA, 27.9.2015)