Breslau – Ein polnischer Hobbyforscher hat den Fund eines weiteren Teils einer Tunnelanlage gemeldet, die zu einem unterirdischen Komplex des "Projekts Riese" aus der Nazi-Zeit gehören soll. Wie der polnische Nachrichtensender "TVN24" berichtete, gehe es um insgesamt drei Teilstücke der Anlage. Der Hobbyforscher Krzysztof Szpakowski vom Verein "Riese" meinte: "Es ist nicht auszuschließen, dass es da noch etwas gibt."

Die Nationalsozialisten hatten die Anlage im niederschlesischen Eulengebirge unter anderem von KZ-Häftlingen bauen lassen. Sie ging nie in Betrieb, der genaue Zweck ist bis heute unbekannt. In der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs wurden die Baupläne zerstört. Untersuchungen mit Bodenradaren ergaben nach Behördenangaben, dass die schon als "unterirdische Stadt" bezeichnete Anlage etwa 200 Hektar umfasst.

Gleichzeitig gehen im niederschlesischen Walbrzych die Vorbereitungen für die Suche nach einem angeblich gefundenen deutschen Panzerzug aus dem Zweiten Weltkrieg weiter. Dessen Existenz konnte bisher nicht bewiesen werden. Soldaten einer Pionierabteilung sind seit Wochenbeginn an der angeblichen Fundstelle entlang der Bahnlinie zwischen Breslau (Wroclaw) und Walbrzych im Einsatz. Sie sollen vor allem klären, ob bei der Schatzsuche Gefahr durch Blindgänger und Minen droht. (APA, 30. 9. 2015)