Bogota – Der seit langem gesuchte Boss der kolumbianischen Guerillagruppe Ejercito Popular de Liberacion (EPL) ist am Freitag getötet worden. "Megateo gefallen. Großer Schlag, Glückwunsch", teilte Präsident Juan Manuel Santos bei Twitter mit.

Victor Navarro alias "Megateo" sei tief in den Drogenhandel verwickelt und im Nordosten an der Grenze zu Venezuela bei einer von Bombardements begleiteten Operation von Polizei und Militär getötet worden.

Zahnproben

Zahnproben hätten die Identität bestätigt. Das sei der größte Schlag gegen den Drogenhandel seit Jahren und für die Streitkräfte der größte Erfolg seit dem Tod des damaligen Chefs der FARC-Rebellen, Alfonso Cano, im November 2011, bilanzierte die Zeitung "El Tiempo". Die bereits Ende der 60er-Jahre gegründete EPL hatte zuletzt nur noch wenige Kämpfer und konzentrierte sich auf kriminelle Geschäfte.

Bei den FARC übernahm nach Canos Tod der heutige Anführer Rodrigo Londono, alias "Timochenko" das Kommando. Mit den FARC, der größten und ältesten Rebellengruppe Kolumbiens, plant Santos einen Friedensvertrag bis März 2016. Gelingt dies auch mit der zweiten, noch nennenswert aktiven Gruppe, den ELN, könnte der über 50 Jahre andauernde Konflikt in Kolumbien dauerhaft befriedet werden.

Im Rahmen einer Sonderjustiz soll es für geständige FARC-Kämpfer auch für schwere Verbrechen eine Höchststrafe von maximal acht Jahren Haft geben. Der Guerilla in Kolumbien werden vielerorts Verstrickungen in den Drogenhandel vorgeworfen, der einstige ideologische Kampf etwa für marxistisch-leninistische Ziele spielt kaum noch eine Rolle. (APA, 2.10.2015)