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Auch Greenpeace fordert seit Längerem die Schließung von Fessenheim

Foto: ap

Straßburg – Zwölf Umweltbündnisse aus Deutschland und Frankreich haben die Schließung des umstrittenen elsässischen Atomkraftwerks Fessenheim gefordert. In einem offenen Brief an die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef Francois Hollande warnten sie, das im Grenzgebiet gelegene AKW stelle eine ernste Gefahr für sieben Millionen Menschen in 100 Kilometer Umkreis dar, teilten sie am Samstag mit.

Gleichzeitig forderten sie ein Treffen mit Merkel und Hollande in der kommenden Woche. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem das Bündnis Anti Atom Freiburg und Stop Fessenheim.

Kurskorrektur von Hollande

Ende September hatte Hollande in einem Interview erstmals eingeräumt, das Fessenheim nicht im kommenden Jahr geschlossen werde, wie er es 2012 versprochen hatte. Dabei machte er die Schließung des AKW abhängig vom Bau eines neuen Atomreaktors im nordfranzösischen Flamanville, der voraussichtlich erst Ende 2018 in Betrieb genommen werden kann.

Die beiden Reaktoren in Fessenheim wurden 1977 in Betrieb genommen und sind damit die ältesten in Frankreich. Atomkraftgegner und Politiker in Frankreich, Deutschland und der ebenfalls nahe gelegenen Schweiz fordern seit langem die Stilllegung des als besonders pannenanfällig geltenden Atomkraftwerks am Oberrhein. (APA, 4.10.2015)