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Zumindest bei Deloitte in Großbritannien kann man sich ab dem kommenden Jahr nicht mehr mit dem Abschluss einer Top-Uni schmücken (im Bild: Abschlussfeier in Oxford).

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In Zukunft sollen die Uni-Namen geschwärzt werden. Auch beim Berater Ernst & Young fragt man nicht mehr nach der Hochschule.

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Für viele Studierende steht fest: Ein Studienplatz an einer Eliteuni wie Harvard, Oxford oder der ETH Zürich ist das Eintrittsticket zum Jobmarkt der besten Angebote. Sie zahlen dafür auch einen hohen Preis von mehreren zehntausend Euro. Klingende Namen als Alma Mater im Lebenslauf – das Ziel nach vielen Jahren harter Arbeit, die Krönung des Lebenslaufs.

Beratung schwärzt Uni

Die Unternehmensberatung Deloitte will in Großbritannien nun aber nicht mehr wissen, ob die Bewerber in Yale, St. Gallen oder an der Uni Graz studiert haben. Ab kommendem Jahr sollen die Personaler keinen Einblick mehr darin haben, die Beratungen schwärzen Uni-Namen im Lebenslauf.

Von Interesse seien vielmehr "kontextuelle Informationen", die mittels Algorithmus herausgefiltert werden sollen. Etwa ob Bewerber XY besondere Leistungen an der Uni erbrachte, ob er aus einer ärmeren Gegend stammt und trotzdem den Abschluss geschafft hat.

Die Besten finden

Das Ziel dahinter: Potenzial vor Herkunft. Man wolle nicht immer aus dem gleichen Reservoir von Unis und sozialer Herkunft schöpfen, heißt es bei BBC zu der Entscheidung von Deloitte. Bei der Beratung Ernst & Young fragt man britische Bewerber schon länger nicht mehr nach dem Namen ihrer Uni. Wie auch bei Pricewaterhouse Coopers (PwC) werden hier auch Kandidaten ohne überragende Abschlussnoten eingeladen – was bisher nicht üblich war, heißt es im BBC-Artikel.

Es könnte allerdings auch sein, dass sich der Sinneswandel bei den Beraterunternehmen auch durch den Verlust an Beliebtheit bei jungen Bewerbern ergibt. Unternehmensberatungen stürzen in Rankings wie der von Deloitte herausgegebenen "Talent in Banking"-Studie Jahr für Jahr ab. Bei Wirtschaftstsstudierenden liegt die Branche mit dem öffentlichen Sektor auf dem letzten Platz, wenn nach Präferenzen gefragt wird. (lhag, 6.10.2015)