Der Herbst hält Einzug, und mit ihm auch neue Technik – denn die Hersteller sind bereits in den Startlöchern für das Weihnachtsgeschäft. Entsprechend wurde der Saisonwechsel eifrig dazu genutzt, auch frische Smartphones an den Start zu bringen.

Praktisch alle bekannten Hersteller und auch manche unbekannteren haben Neuigkeiten präsentiert, um sich für das Weihnachtsgeschäft in Stellung zu bringen. Bedient wurden dabei nicht nur iOS- und Android-Nutzer, sondern auch Freunde von Microsofts Windows Phone, das nun als Windows 10 Mobile firmiert.

Wir zeigen in unserer Übersicht die interessantesten Optionen, die upgradewilligen Konsumenten mit unterschiedlichen Budgets in dieser Jahreszeit offenstehen.

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iPhone 6s/6s Plus

Wer bereits ins Apple-Universum investiert hat, dort bleiben will und auf der Suche nach einem aktuelleren Smartphone ist, der steht bekanntlich vor nicht all zu großen Auswahlmöglichkeiten. Konkret gesagt bietet sich eigentlich nur die Wahl zwischen einem Modell mit 4,7 und einem mit 5,5-Zoll-Display. Dabei sind die neuen Mobiltelefone aus Cupertino für sich betrachtet gar kein so kleines Update, wie man gemeinhin von der "s"-Zwischengeneration erwarten würde.

So hat Apple nach langer Zeit die Auflösung der Kamera wieder einmal erhöht. Fotos knipsen die Geräte nun mit zwölf Megapixel, die Bildqualität soll nicht darunter leiden. Dazu soll das Gerät bessere Ergebnisse bei schlechteren Lichtbedingungen liefern. Verdoppelt hat Apple außerdem den Arbeitsspeicher, der dem neuen A9-Chip zur Seite steht.

Die größte Neuerung ist allerdings die Integration von Force Touch, das erstmals auf der Apple Watch zu finden war. Durch die Erkennung des Drucks beim Antippen des Bildschirms soll sich eine neue Interaktionsebene für die Nutzer erschließen. Ein Feature, das in ersten Tests viel positives Feedback erfahren hat. Ausgebaut wurden außerdem die Funktionen für das Fingerabdrucksystem Touch ID mit dem vorinstallierten iOS 9.

Bei den neuen iPhones dreht Apple allerdings auch an der Preisschraube gedreht. Kostete das iPhone 6 in der günstigsten Fassung ohne Vertrag 699 Euro, muss man nun für die Mindestkonfiguration 749 Euro hinlegen. Das etwas größere iPhone 6s Plus hat sich ebenfalls verteuert und beginnt nun bei 849 Euro.

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Samsung Galaxy S6 Edge+

Gebogene Ränder haben es Samsung angetan. Erstmals mit dem Galaxy Note 4 Edge erprobt, wurde das Konzept auch beim neuen Android-Flaggschiff S6 implementiert, das einen eigenen Edge-Ableger erhielt. Der wurde im August als "Plus"-Variante neu aufgelegt.

Diese belässt beim flotten Innenleben alles beim alten, bietet dafür aber mit 5,7 Zoll ein größeres Display. Damit richtet sich das Gerät auch ein wenig an jene, die gerne das Galaxy Note 5 hätten, das es jedoch in Europa nicht offiziell zu kaufen gibt. Ein wichtiges Merkmal – die Stifteingabe – fehlt allerdings. Dafür gibt es wie gewohnt einen Fingerabdruckscanner und einen Pulsmesser, der unter anderem für Fitnessfreunde interessant sein dürfte.

Wem dieses Feature kein Anliegen ist, sollte mit dem hochauflösenden Bildschirm mit satten Farben und der guten Kamera zufrieden gestellt werden. Muss mit Preisen ab 740 Euro allerdings auch ähnlich tief ins Börserl greifen, wie Apple-Fans. Wers nicht ganz so groß braucht, kann auch auf das S6 oder S6 edge ausweichen, die mit 5,1 Zoll etwas handlicher sind.

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LG G4

Mit dem V10 hätte LG eigentlich auch gerade erst ein neues Highend-Smartphone präsentiert, doch ob dieses in Europa aufschlagen wird, ist ungewiss. Muss es aber auch nicht, denn offensichtlich stand das LG G4 Pate für den Neuling. Dieses kam zwar im Frühjahr auf den Markt, dürfte aber auf absehbare Zeit allen wichtigen Ansprüchen gewachsen sein.

Und mehr noch: Mit Laserfokus, gutem Sensor und gut abgestimmter Software-Optimierung konnte das G4 sich im WebStandard-Test das Prädikat "Kamera-Champion" im Android-Segment erarbeiten. Eine Auszeichnung, die bis heute Gültigkeit bewahrt hat. Und während sich andere Hersteller in diesen Punkten buchstäblich "verschlossen" geben, erlaubt LG sowohl den Tausch des Akkus als auch die Speichererweiterung mit einer microSD-Karte.

Unter den aktuellen Marken-Spitzengeräten im Android-Segment fällt das G4 zudem auch in puncto Preis positiv auf. Einige Händler bieten das Smartphone, das trotz 5,5-Zoll-Display recht kompakt ausfällt, bereits ab 420 Euro an.

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OnePlus 2

Es sollte, so die vollmundige Ankündigung der Hersteller, nicht nur ein "Flagship Killer" werden, sondern gar eine Messlatte für die Topgeräte des kommenden Jahres setzen. Ganz so gekommen ist es mit dem OnePlus 2 allerdings nicht – trotzdem wurde ein attraktives Hardwarepaket geschnürt.

Ein flotter Prozessor, wenn auch einer der wegen Hitzeproblemen in Verruf steht, guter Bildschirm, passable Kamera und Dual-SIM-Support für 339 oder 399 Euro (je nach Ausführung). Ein absolut konkurrenzfähiges Angebot, auch wenn für den Online-Kauf erst mal eine Einladung erheischt werden will.

Während hardwareseitig außerdem ein Fingerabdruckscanner hinzugekommen ist, wurde auf der anderen Seite allerdings auch eingespart. Im Gegensatz zum Vorgänger unterstützt das OnePlus 2 weder Quick Charging noch NFC. Wer darauf aber ohnehin verzichten kann, ist bei diesem Smartphone in Sachen Preis-/Leistung gut aufgehoben.

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Sony Xperia Z5 compact

Während sich die meisten Kunden recht problemlos daran gewöhnt haben, dass viele Smartphones eine Bildschirmdiagonale von fünf Zoll oder mehr aufweisen, gibt es aber auch eine durchaus lautstarke Fraktion, die sich für mehr Handlichkeit stark macht. Zwar gibt es eine gar nicht so kleine Auswahl an Geräten unterhalb der genannten Schwelle, bei diesen handelt es sich aber oft um Einsteigergeräte mit schwächeren Hardware-Spezifikationen.

Hier hilft seit geraumer Zeit Sony mit seinen "compact"-Ablegern der Xperia Z-Reihe aus. So auch bei der im Spätsommer veröffentlichten Z5-Generation. Auf 4,7 Zoll bringt das Xperia Z5 compact weitgehend die gleiche Hardware unter, wie sein größerer Artverwandter. Mit einem Snapdragon 810 spielt das Handy klar in der oberen Leistungsliga.

Serientypisch ist das Gerät zudem staubresistent und kann bis zu 30 Minuten in 1,5 Meter Wassertiefe überstehen. Defizite gibt es allerdings hinsichtlich der Lautsprecherakustik und der Kamera zu vermelden, die mit den Modulen der Highend-Konkurrenz nicht mithalten kann. Sonys Kraftzwerg siedelt preistechnisch in der Mitte des Premiumsegments und ist aktuell ab rund 550 Euro zu haben.

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Foto: derStandard.at/Pichler

Gigaset ME

Im Konzert der Großen mitspielen will neuerdings auch Gigaset. Dafür hat man auch beim Marketing nicht gespart und ist etwa eine Kooperation mit dem FC Bayern München eingegangen, um seine ersten Smartphones einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Und das Angebot wirkt in der Tat verlockend: Ein Snapdragon 810 mit drei GB RAM und 32 GB Speicher finden sich im Gigaset ME, dem "mittleren" Modell der drei Erstlinge. Der Fünfzöller mit Full HD-Display hat darüber hinaus einen Fingerabdruckscanner, UV-Sensor sowie eine 16-MP-Hauptkamera, die besonders flott fokussieren können soll.

Als einziges Highend-Gerät im Felde, neben dem OnePlus 2, wird es außerdem standardmäßig mit DualSIM angeboten, was besonders Vielreisende und Tarifoptimierer freuen dürfte. Wer kein Problem damit hat, einer im Smartphone-Geschäft bislang unbekannten Marke zu vertrauen, sollte also die Augen offen halten. Das Gigaset ME (sowie auch das ME Pro und ME Pure) kommt im Laufe des Herbstes auf den Markt und wird 469 Euro kosten.

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Gigaset stellt drei Smartphones vor

Foto: Gigaset

Motorola Moto G (2015, 3. Generation)

Wie man ein Smartphone baut, das allen wichtigen Alltagsaufgaben gut gewachsen und trotzdem einigermaßen erschwinglich ist, hat Motorola vor zwei Jahren mit dem ersten Moto G bewiesen. Der Erfolg dürfte dem Unternehmen Recht gegeben haben, ist das Handy doch mittlerweile in seiner dritten Aktualisierung zu erstehen. Der Vorgänger, obwohl hierzulande gar nicht offiziell vom Hersteller vertrieben, schaffte es sogar ins Sortiment der Diskont-Supermarktkette Hofer.

Wie üblich gibt es auch in der 2015er-Auflage ein gutes Display ergänzt von Mittelklasse-Hardware, die ein wenig stärker ausfällt als im Vorjahr. Auch die Kapazität des Akkus wurde erweitert. Verpackt ist dies alles in ein wasserdichtes Gehäuse. Der Speicher ist, je nach Modell mit acht oder 16 GB, eher knapp bemessen, allerdings via microSD erweiterbar.

Der größte Kritikpunkt im Bezug auf die beiden Vorgängermodell war die Kamera. Und hier hat Motorola nun kräftig nachgerüstet. Höhere Detailtiefe, schönere Farben, weniger Rauschen und ein Dualtone-LED-Blitz sorgen für merkbar hübschere Ergebnisse. Allerdings ist auch dieses Handy etwas teurer geworden und derzeit ab rund 200 Euro zu haben.

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Foto: derStandard.at/Wendel

Lumia 950/XL

Highend-Hardware, Windows 10 und Continuum. Aus diesen drei Zutaten besteht das Rezept, mit dem Microsoft Windows 10 Mobile (zuvor firmierte das mobile Betriebssystem als Windows Phone) nach Jahren wenig fruchtender Bemühungen nun wieder ins Rennen bringen will. Als Zugpferd dient die neue Lumia 950-Reihe.

Die Handys soll sich gut mit Windows 10-Rechnern vernetzen lassen, insbesondere was die eigene Office-Suite und cloudbasierten Services angeht. Continuum wiederum soll es ermöglichen, in Kombination mit einem Dock das Telefon wenn auch mit manchen Einschränkungen, wie einen einfachen Laptop zu verwenden. Dazu wird eine der Desktop-Version von Windows 10 fast idente Oberfläche geboten und von Entwicklern angepasste Universal Apps erscheinen ebenfalls in mausfreundlichem Format.

Mit einem Snapdragon 808 (Lumia 950) und 810 (950 XL) spielen die neuen Windows Phones in der oberen Leistungsliga mit. Microsoft verspricht dazu außerdem gewohnt gute Kameras, wie sie Lumia-Flaggschiffe üblicherweise mitbringen. Beide Geräte liefern QHD-Displays (2.560 x 1.440 Pixel).

Das Lumia 950 ist mit einem 5,2-Zoll-Display das etwas kleinere Modell und wird 599 Euro kosten. Das Lumia 950 XL mit 5,7-Zoll-Bildschirm schlägt mit 699 Euro zu Buche. Interessenten in Österreich werden die Smartphones eventuell aus Deutschland importieren müssen, wo die Geräte im November an den Start gehen. Denn hierzulande gibt es aktuell noch keinen Verfügbarkeitstermin. (gpi, 11.10.2015)

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Foto: Microsoft