Fadenförmige Struktur im Großen Roten Fleck des Jupiter

Jupiter ist der König unseres Sonnensystems: Kein Planet ist größer – er ist zweieinhalb Mal so massereich wie alle anderen Planeten zusammen genommen – und seine bunte, stürmische Atmosphäre macht den Gasriesen wohl auch zum schönsten Planeten zwischen Merkur und Neptun. US-Astronomen haben mit dem Weltraumteleskop Hubble nun eine Art Bestandsaufnahme der Jupiteroberfläche gemacht und dabei umfassende Veränderungen in den Wolkenstrukturen beobachtet: Der ovale Große Rote Fleck, größter und stabilster Wirbelsturm des Sonnensystems, schrumpft weiter und nähert sich der Kreisform. Seit dem Vorjahr ist er um 240 Kilometer kleiner geworden. Immerhin scheint der Trend sich zu verlangsamen, denn im Jahr davor war der Fleck um beinahe 1.000 Kilometer geschrumpft.

Fasziniert sind die Astronomen auch von einem markanten Wolkenband, das zuletzt mithilfe der Voyager 2-Sonde beobachtet werden konnten und dann plötzlich verschwunden war. Nun scheint es nach mehreren Jahrzehnten wieder aufgetaucht zu sein. Die meisten Fragen allerdings wirft ein mysteriöser Wolkenfaden im Zentrum des Großen Roten Flecks auf. Das Filament zieht sich beinahe durch die gesamte Länge des Sturmwirbels und scheint in ständiger Bewegung. Warum das Phänomen diese charakteristische Fadenform angenommen hat, bleibt vorerst unklar.

Foto: NASA, ESA, A. Simon (GSFC), M. Wong (UC Berkeley), and G. Orton (JPL-Caltech)

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Ist ihr Hund dement? Ein neuer Test verrät es

Wenn ältere Hunde plötzlich ihre Besitzer nicht mehr erkennen, die Nächte mit ziellosem Umherwandern durch die Räume der Wohnung verbringen oder gedankenlos ins Nichts starren, dann ist die Chance groß, dass eine Form von Hundedemenz vorliegt. Forscher schätzen, dass in den Vereinigten Staaten rund 30 Millionen Hundesenioren (älter als sieben Jahre) leben, in Europa sind es etwa halb so viele. Der Anteil derer, die am sogenannten CDS (cognitive dysfunction syndrome) leiden, ist hoch: 28 Prozent sind es bei Hunden zwischen 11 und 12 Jahren, bei über 15 Jahre alten Hunden sind es sogar 68 Prozent. Doch je früher das Problem erkannt wird, umso eher lässt sich mit Erfolg therapeutisch eingreifen. Daher haben US-Wissenschafter 215 Hunde genauer untersucht und einen Kriterienkatalog erstellt, der es Tierärzten erleichtern soll, die tierische Altersdemenz schon im Anfangsstadium zu erkennen. Unter anderem lasse sich ein beginnendes CDS an Schlafproblemen und kleineren Auffälligkeiten bei sozialen Interaktionen ausmachen.

Foto: APA/EPA/LAURENT DURBULE

Annäherung an Enceladus

Am vergangenen Mittwoch hat die Nasa-Sonde Cassini mit einer Serie von Flyby-Manövern beim Saturnmond Enceladus begonnen. Die bisherigen Passagen führten die Forschungssonde nahe an die nördliche Region des eisigen Himmelskörpers heran. Die ersten eingelangten Bilder stammen aus einer Höhe von 1.840 Kilometer über der Oberfläche und zeigen von der Sonne beschienene schroffe Risse und zahllose Krater im Eispanzer des Mondes. Noch näher kommt Cassini dem Enceladus gegen Ende des Monats: Am 28. Oktober soll die Sonde nur knapp 50 Kilometer an der Südpolregion vorüber fliegen. Erst vor einem Monat haben Astronomen neue Belege dafür vorgelegt, dass sich unter dem kilometerdicken Eis des Saturnmondes ein globaler Ozean verbirgt. Die aktuellen Manöver sollen unter anderem weitere Hinweise auf diesen riesigen Wasserkörper sammeln.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Imposanter Elefantenbulle von Großwildjäger getötet

Vor drei Monaten erschoss ein US-amerikanischer Zahnarzt in Simbabwe den berühmten Löwen Cecil. Der Fall sorgte für einen gewaltigen Shitstorm und machten aus Walter Palmer einen seinerseits gejagten Mann. Mittlerweile haben die Behörden in Harare die Ermittlungen gegen den Zahnarzt eingestellt. Nun ist es in dem ostafrikanischen Land erneut zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Diesmal traf es einen legendären Elefanten: Ein deutscher Großwildjäger tötete den rund 50 Jahre alten Dickhäuter außerhalb des Gonarezhou-Nationalparks. Das Tier war imposant, seine Stoßzähne reichten fast bis zum Boden und wogen angeblich zusammen 54 Kilogramm – der Riese galt ebenso wie Cecil als "nationaler Schatz". Johnny Rodrigues von der Tierschutzorganisation Zimbabwe Conservation Task Force zeigte sich entsetzt: "Man kann nicht einfach ein derart symbolträchtiges Tier töten", klagte er.

Foto: CZTF

Eisenzeitliche Grabkammern auf Zypern geöffnet

Archäologen sind im Norden Zyperns auf einen 2.400 Jahre alten Grabkomplex gestoßen. Drei Begräbniskammern entdeckten die Forscher um Hazar Kaba von der Universität Ankara, zwei davon waren noch ungeplündert und intakt. In der einen Gruft legten die Forscher die Überreste eines Mannes, einer Frau und eines kleinen Mädchens frei. Die zweite Kammer enthielt die Gebeine einer Frau und eines Kindes, vermutlich auch ein Mädchen. Die Beigesetzen waren sozial hochstehende Bürger des eisenzeitlichen Stadtkönigreichs Soloi. Als besonders spannend und aussagekräftig erwiesen sich die Grabbeigaben, darunter Schmuck, kleine Figuren, Waffen und dieser aus Gold gefertigte Efeukranz. Laut Kaba belegen die Fundstücke direkte Handelsbeziehungen mit den umliegenden Großmächten dieser Zeit: Der Kranz etwa weist auf einen mazedonischen Ursprung hin, einige Schmuckstücke und Metallgefäße dürften aus dem persischen Raum stammen. Intensive Handelsverbindungen dürften die Soloi auch mit Athen geflegt haben, der damals größten Seemacht im Mittelmeer.

Foto: Kadir Kaba

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Die Sonne hat ein Loch

Eine dunkle Zone wabert über die nördliche Region der Sonnenoberfläche. Das Bild stammt vom 10. Oktober und wurde vom Nasa-Satelliten Solar Dynamics Observatory (SDO) bei einer Wellenlänge von 193 Ångström geschossen. Astronomen ist das Phänomen als koronales Loch bekannt. An diesen Stellen niedrigerer Temperaturen und Dichte sind die Magnetfeldlinien zum All hin offen und Plasma kann als Solarwind mit hoher Geschwindigkeit in den interplanetaren Raum entweichen. Im vorliegenden Fall sorgte das koronale Loch für einen geomagnetischen Sturm in Erdnähe – und in der Folge für prachtvolle Polarlichter.

Foto: REUTERS/NASA/SDO

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Sonnenhungriger Seehund vor der Oper von Sydney

Ein junger Seehund hat sich dieser Tage ausgerechnet die Stufen zum weltberühmten Opernhaus in Sydney für sein regelmäßiges Sonnenbad ausgesucht. Das Tier, nach Schätzungen von Biologen etwa fünf Jahre alt, liegt immer wieder auf der Treppe direkt am Hafenbecken (weitere Fotos gibt es hier). Die Forscher gehen davon aus, dass es sich um denselben Seehund handelt, der dort auch schon im vergangenen Jahr öfter gesichtet wurde. Dass der Seehund sich dort überhaupt wohlfühlt, spricht nach Ansicht der Experten für die gute Wasserqualität des Hafenbeckens. Vorsichtshalber haben Wildhüter mittlerweile den Zugang zu den Stufen abgesperrt. Schaulustige können das Tier aus sicherer Distanz beobachten. An dem Gitter hängt ein Schild: "Den Seehund bitte nicht füttern."

Foto: AP Photo/Rick Rycroft

Die feuchte Vergangenheit des Mars

Ende September haben Nasa-Forscher mit aktuellen Messwerten des Mars Reconnaissance Orbiters die These untermauert, dass unter den passenden klimatischen Bedingungen – mit anderen Worten: im Sommer – auf dem Roten Planeten immer noch flüssiges Wasser in Form von salzhaltigen Rinnsalen zu finden ist. Die winzigen Ansammlungen sind das Überbleibsel einer wahrscheinlich viel feuchteren Vergangenheit des Mars. Zwei aktuelle Untersuchungen legten dafür in der letzten Woche weitere Belege vor: So zeigt etwa der Vergleich zwischen dem Colorado River Canyon in Arizona und dem Nanedi Vallis in der Äquatorregion des Mars, dass hier wie dort ähnliche Kräfte an Werk gewesen sein dürften (Bild oben).

Woher das Wasser dafür gekommen sein könnte, ergeben Klima-Berechnungen auf Basis eines photochemischen Modells. Forscher von der Pennsylvania State University glauben demnach, dass ein intensiver Treibhauseffekt in Kombination mit einem hohen Wasserstoffanteil in der Atmosphäre dafür verantwortlich waren. Ein anderes Forscherteam von der University of Pennsylvania hat mithilfe einer speziellen Rechenmethode herausgefunden, wie einige abgeschliffene Marskiesel vor rund drei Milliarden Jahren zu ihrer Form gekommen waren: Um den beobachteten Grad an Erosion zu erhalten, dürften die Steine von Flüssen rund 50 Kilometer weit transportiert worden sein.

Foto: Sonny Harman/Penn State

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Wie hexagonale Basaltsäulen entstehen

Man kennt sie von Giant’s Causeway in Nordirland, doch auch an zahlreichen anderen Orten der Erde sind sie zu finden: Uralte Lavamassen, die zu seltsamen, sechseckigen Basaltsäulen erstarrt sind. Warum das flüssige Gestein einst ausgerechnet zu dieser Form gefror, war lange Zeit ein geologisches Mysterium. Nun haben Forscher um Martin Hofmann von der Technischen Universität Dresden eine mögliche Lösung für das Rätsel gefunden. Behilflich war ihnen dabei eine Software, die normalerweise zur Simulation von mechanischem Stress in Brücken und Flugzeugteilen eingesetzt wird. Die Berechnungen zeigten, dass die Lava an der Oberfläche schneller auskühlt und erstarrt als in der Tiefe. Dabei schrumpft die oberste Lavaschicht und lässt Risse wachsen, die in einem Winkel von 120 Grad zueinander stehen – jener Winkel also, den die Seiten eines Hexagons bilden. Dieser Vorgang setzt sich fort, bis schließlich die Unterseite des Lavaflusses erreicht ist. Das Ergebnis ist ein dichter Wald von mehr oder weniger sechseckigen Säulen.

Foto: REUTERS/Cathal McNaughton

Rarität dank Pigmentstörung

In einem Tierpark in Südfrankreich ist eine äußerst seltene Albino-Schildkröte zur Welt gekommen. Das nur drei Zentimeter große weiße Panzertier erblickte Ende September in Vallee des Tortues in der Region Languedoc-Roussillon das Licht der Welt; vor einigen Tagen wurde es der Öffentlichkeit vorgestellt. Albinismus ist bei Schildkröten besonders rar. Während durchschnittlich einer von 20.000 Menschen mit der auffälligen Pigmentstörung geboren wird, ist es bei den gepanzerten Reptilien lediglich eines von einer Million. Die kleine Griechische Landschildkröte reagiert aufgrund der fehlenden Pigmente besonders empfindlich auf Licht und verbringt daher vorerst noch die meiste Zeit im Büro einer Mitarbeiterin des Parks.

Foto: La Vallée des Tortues

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Chinesisches UV-Teleskop blickt vom Mond aus ins All

Seit zwei Jahren steht ein Teleskop auf der Mondoberfläche – das erste seiner Art – und es arbeitet immer noch fehlerlos, wie nun chinesische Wissenschafter berichten. Das auf Chinas Mondlander Chang’e 3 (im Bild) montierte 15-Zentimeter-Teleskop nimmt seit Dezember 2013 Bilder im UV-Bereich des Lichtspektrums auf und ist speziell für Beobachtungen konzipiert, die von der Erde aus aufgrund ihrer störenden Atmosphäre undurchführbar sind. Nun haben der Leiter des Projekts Jing Wang und sein Team von den National Astronomical Observatories in Peking die erste Arbeit zur Performance des Teleskops während seiner ersten 18 Monaten im Dienst veröffentlicht. 40 Sterne wurden während dieser Zeit ins Visier genommen – und die Bildqualität entspreche voll und ganz den Erwartungen, berichten die Forscher. Die gesammelten Daten sollen nun in die Konstruktion einer neuen, leistungsfähigeren Generation robotischer UV-Teleskope fließen. Im Unterschied zum weiterhin funktionstüchtigen Lander kämpfte der chinesische Mondrover Yutu von Beginn an mit den harschen Bedingungen während der Mondnächte. Aufgrund technischer Schwierigkeiten musste der Roboter schließlich im März dieses Jahres aufgegeben werden.

Foto: REUTERS/Stringer

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Wo Halluzinationen herkommen

Eine der größten Leistungen unseres Gehirns ist seine Fähigkeit, aus einer Vielzahl an sensorischen Informationen ein halbwegs stimmiges Bild der Umwelt zu basteln. Naturgemäß ist die Wahrnehmung unserer Umgebung lückenhaft und widersprüchlich. Daher ist das Gehirn fortdauernd damit beschäftigt, die Löcher gleichsam mit "Annahmen" zu füllen und nicht passende Informationen zu ignorieren. Nun haben Forscher um Christoph Teufel von der Cardiff University im Rahmen einer Versuchsreihe mit fast 80 Teilnehmern entdeckt, dass es genau diese Abläufe in unserem zentralen Nervensystem sind, die auch Halluzinationen entstehen lassen: Mit anderen Worten: Trugbilder sind nicht etwa die Folge eines schlecht funktionierenden Gehirns, sondern entstehen, wenn unser Hirn seine Arbeit – nämlich fehlende Informationen zu ergänzen – besonders gut erfüllt.

Foto: APA/EPA/red

Sonnenlicht macht Asteroiden-Gesteine rund

Blickt man auf die Oberfläche des erdnahen Asteroiden (25143) Itokawa, springt ins Auge, dass praktisch keine Einschlagkrater, dafür umso mehr lose umher liegende Felsbrocken zu erkennen sind. Entsprechende Aufnahmen von der japanischen Hayabusa-Mission im Jahr 2005 zeigen auffällig rundgeschliffene Gesteine. Wie sie diese Form bekommen haben, blieb bis zuletzt rätselhaft, denn bei der äußerst geringen Schwerkraft des 530 Mal 200 Meter großen Asteroiden geraten Felsen nicht heftig genug in Bewegung, um sich gegenseitig derart abzustoßen. Nun glauben Astronomen in der Sonne die Ursache für die Erosionsprozesse entdeckt zu haben: Allein der Druck der Lichtteilchen hätte – freilich über einen Zeitraum von Hunderttausenden von Jahren – dazu gereicht, die Steine in Drehung zu versetzen. Die dabei erreichten Geschwindigkeiten würden einem mathematischen Modell zufolge genügen, die scharfen Kanten der Felsen mit den Jahrtausenden abzurunden.

Foto: University of Tokyo/JAXA

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Neue Froschart liebt die Höhenluft

Im Naturschutzgebiet Megantoni in der peruanischen Region Cusco haben Biologen eine bislang unbekannte Froschart entdeckt. Der von Forschern der National University of San Agustin während einer Expedition beobachtete Frosch gehört der Gattung Bryophryne an – und bevorzugt offenbar höher gelegene Gefilde, denn er ist ausschließlich in den Nebelwäldern der peruanischen Andenregion zwischen 3.000 und 4.000 Metern Seehöhe zuhause. Die nahe verwandte Gattung Phrynopus lebt in unmittelbarer Nachbarschaft, und doch trennt die beiden buchstäblich ein Abgrund: das tief eingeschnittene Tal des Río Apurímac.

Foto: APA/EPA/SERNANP PRESS

Rätselhafter Mondberg

Einmal abgesehen von unserem Heimatplaneten ist kein Himmelskörper so gut erforscht wie der Erdenmond – und doch ist das Wissen über die graue, kraternarbige Kugel immer noch lückenhaft. Das neueste Rätsel dreht sich um einen 800 Meter hohen und rund 70 Kilometer langen Hügel im Südpol-Aitken-Becken, das sich vom Südpol bis zum Krater Aitken auf der erdabgewandten Seite des Mondes erstreckt. Mit seinem Durchmesser von rund 2.500 Kilometern ist dieses Becken der größte bekannte Einschlagkrater des gesamten Sonnensystems. Der mysteriöse Buckel im Zentrum der Senke (rötliche Struktur in der Bildmitte) unterscheidet sich signifikant von seiner Umgebung: Während rings umher kalziumarme Gesteine vorherrschen, besteht der Hügel aus Pyroxen und Olivin mit einem hohen Kalzium-Anteil.

Daniel Moriarty und seine Kollegen von der Brown University in Providence, Rhode Island, haben anhand von Modellsimulationen nun zwei Szenarien vorgestellt, die die Entstehung der "mafic mounds", wie die Formation von den Forschern getauft wurde, erklären könnten: Eine Möglichkeit wäre, dass die Erhebung aus Lava besteht, die nach dem gewaltigen Impakt, der das Südpol-Aitken-Becken schuf, aus großer Tiefe aufgestiegen war und durch Risse im bereits wieder erstarrten Gestein an die Oberfläche gequetscht wurde. Beim zweiten Szenario führte beim Einschlag fortgeschleudertes Gestein dazu, dass sich im Zentrum des aufgeschmolzenen Kraters Lava aus dem Mantel sammelte und den mysteriösen Hügel bildete. Beide Varianten repräsentieren für den Mond ziemlich einzigartige vulkanische Prozesse.

Foto: NASA/Goddard/MIT/Brown University

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Eisiger Styx

Vergangene Woche haben nicht weniger als 151 Wissenschafter gemeinsam die ersten Ergebnisse der Plutomission New Horizons im Fachjournal "Science" präsentiert. Die Daten zeigen, was sich bereits an den allerersten Bildern nach dem Flyby der Nasa-Sonde Mitte Juli erkennen ließ: Der Zwergplanet ist eine vielgestaltige, farbenreiche und dynamische Welt voller Gebirge, weiten Eisebenen und einer dünnen, dunstigen Atmosphäre. Unter den zuletzt von New Horizons zur Erde gesendeten Bilder befand sich diese verwaschene Aufnahme vom kleinsten Plutomond Styx. Auch wenn das aus einer Entfernung von 630.000 Kilometern geschossene Foto auf dem ersten Blick wenig aussagekräftig erscheinen mag, den Forschern von der Johns Hopkins University gelang es dennoch, ein paar Informationen daraus abzuleiten: So zeigt sich etwa, dass Styx eine längliche, 7 Kilometer lange und 5 Kilometer breite Gestalt besitzt. Der hohe Relexionsgrad der Oberfläche lässt darauf schließen, dass der Brocken – ähnlich wie die anderen Plutomonde Charon, Nix, Hydra und Kerberos – von einer Eisschicht bedeckt ist. Die Hoffnung, dass New Horizons bei ihrem Flyby noch weitere kleine Monde entdeckt, hat sich übrigens nicht erfüllt.

Foto: NASA / Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory / Southwest Research Institute

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Zoowelt I

Im vergangenen Jahr ist im Kopenhagener Zoo in Odense das Giraffenjunge Marius betäubt und erschossen worden, weil im Giraffengehege kein Platz mehr für ihn war. Die Giraffe wurde im Anschluss öffentlich seziert. In einen anderen Tierpark konnte er nicht umziehen, weil die Gefahr der Inzucht dem Zoo zufolge zu groß gewesen wäre. Der Fall löste große Empörung in sozialen Medien aus und sorgte auch in der internationalen Presse für Schlagzeilen.

Nun hat der Zoo neuerlich ein Tier, einen jungen Löwen, vor Publikum seziert. Vor allem Kinder sahen mit ihren Eltern zu, wie zwei Biologen das Raubtier aufschnitten und die Organe erklärten. Kindern auf diese Art Wissen über die Tierwelt zu vermitteln, ist in Dänemark keine Seltenheit, auch wenn nicht jeder damit einverstanden ist. Eine Online-Petition gegen die Sezierung hatte am vergangenen Donnerstag rund 130.000 Unterstützer. Der sezierte Löwe war schon im Februar im Alter von neun Monaten aus Platzgründen und wegen Inzuchtgefahr getötet worden. Seitdem wurde er gefroren aufbewahrt.

Foto: AP/Ole Frederiksen

Zoowelt II

Erfreulicheres gibt es aus dem Zoo von Toronto zu berichten: Zum ersten Mal sind in einem kanadischen Tierpark Riesenpandas geboren worden. Die Bärin Er Shun brachte am frühen Dienstagmorgen sogar Zwillinge zur Welt (ein Video von der Geburt gibt es hier). Das Geburtsgewicht der Kleinen betrug nach Angaben des Zoos 187,7 und 115 Gramm. Die kommenden Tage, die sie unter Beobachtung kanadischer und chinesischer Experten hauptsächlich im Brutkasten verbringen werden, sind entscheidend für das Überleben der Bärenbabys. Er Shun war im Mai künstlich mit dem Sperma von drei Männchen befruchtet worden. Einer der möglichen Väter der Jungtiere ist Er Shuns Partner Da Mao, der seit 2013 zusammen mit ihr im Zoo von Toronto lebt. 2018 sollen die beiden für fünf Jahre in den Zoo von Calgary umziehen, bevor sie nach China zurückkehren. (red, 18.10.2015)

Foto: Toronto Zoo