Microsoft dürfte mit dem Surface Book ein großer Wurf gelungen sein. Tester sind begeistert.

Foto: Microsoft

Selten kann ein Unternehmen im Vorfeld einer großen Präsentation geheim halten, an welchen neuen Produkten heimlich gewerkt wurde. Informationen zu neuen iPhones, Nexus-Modellen und anderen Geräten sickern oft Wochen bis Monate zuvor durch. Eine echte Überraschung konnte hingegen Microsoft mit dem Surface Book bieten. Zwar wurde gemunkelt, dass der Konzern an einem Laptop arbeitet, doch Details gab es keine. Nun überschlagen sich Tester mit Lob für den Neuling. Surface-Chef Panos Panay plauderte im Interview mit The Verge über den neuesten Streich von Microsoft.

Zwei Jahre Entwicklungszeit

Die Entwicklung des Surface Book habe 18 Monate in Anspruch genommen. Für ein solches Produkt benötige man Jahre, so Panay. Auf die Idee sei man gekommen, da viele Nutzer nach einem Surface-Laptop gefragt hätten. Surface war 2012 als Tablet-Reihe unter dem damaligen CEO Steve Ballmer eingeführt worden. Während sich das RT-Modell mit abgespeckter Windows-Version als Flop herausstellte und eingestellt wurde, kam das Surface Pro besser an. Inzwischen wird es von der Konkurrenz kopiert: Apple hat kürzlich iPad Pro vorgestellt, Google das Pixel C.

Microsoft zielt mit dem Surface Book auf einen ganz speziellen Konkurrenten ab: Apples MacBook Pro. Zum Start der Entwicklung habe man sich das Ziel gesetzt, den bestmöglichen Laptop mit der Vielseitigkeit der Surface-Reihe zu schaffen, so Panay. Microsoft habe damit den Premiummarkt im Visier und wolle die Produktkategorie neu definieren.

"Natürlich konkurrieren wir mit Apple"

"Natürlich konkurrieren wir mit Apple", so Panay. "Da stecke ich meine meiste Energie hinein." Mit Premiummodellen und neuen Produktkategorien sei man auf einer Stufe, um Apples Geräten Konkurrenz zu machen. Zu Apples neuem iPad Pro könne er noch nicht viel sagen, da er es selbst noch nicht ausprobiert habe. "Das iPad Pro sieht nach einem großartigen Produkt aus. Gleichzeitig wirkt es vertraut", so Panay.

Surface Phone

Die gleichen Anstrengungen will das Unternehmen auch in weiteren Produktkategorien unternehmen. Vor allem am Smartphone-Markt hinkt Microsoft Android-Herstellern und Apples iPhones hinterher. Ein Surface Phone wäre ein logischer Schritt. Angeblich arbeitet das Unternehmen an einem Intel-Smartphone, das die neue Funktion Continuum noch weiter vorantreiben soll. Damit ist es möglich, ein Windows-Smartphone wie einen PC mit Monitor, Maus und Keyboard zu verwenden.

Bisher wird das nur von den neu vorgestellten Lumia-Modellen 950 und 950 XL unterstützt. In Zukunft könnte der Funktionsumfang mit einem Intel-basierten Smartphone noch erweitert werden.

Letztendlich will der Surface-Chef ein konsistentes Design für alle Produktkategorien erreichen, wie er im Interview erklärt. Microsoft müsse den Premium-Ansatz bei allen Geräten forcieren. Auch wenn er sich noch nicht in die Karten schauen lassen will, dürfte dieses Vorhaben doch auch Microsofts Smartphone-Ambitionen inkludieren. (br, 9.10.2015)