Der griechische Polizist steht mit Helm auf dem Kopf und Schild in der Hand vor den Flüchtlingen. Der Beamte hat das rechte Bein in die Luft ausgestreckt als würde er zum Tritt gegen die Männer und Kinder vor ihm ausholen. Das Foto dieser Szene wurde auf der griechischen Insel Lesbos aufgenommen, wo noch immer täglich tausende Menschen über das Meer ankommen. Der Polizist soll Flüchtlinge im Lager von Moria, in der Hauptstadt der Insel Mitilini, getreten haben.

Das Bild zirkuliert in den griechischen Medien und hat nun die Polizeibehörde auf den Plan gerufen. Ein Sprecher bestätigte am Freitag der Deutschen Presseagentur, dass am Donnerstag eine Untersuchung eingeleitet wurde.

Während Faymann-Besuchs

Der Vorfall soll sich am vergangenen Dienstag ereignet haben, als Bundeskanzler Werner Faymann und der griechische Regierungschef Alexis Trsipras zu Besuch auf der Insel waren, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Im Zuge des Besuchs wurden zudem Vorwürfe laut, dass die griechischen Behörden die Insel teilweise räumen ließen, um die Lage vor Ort nicht so erschreckend darzustellen, wie sie tatsächlich sei. Die griechische Regierung dementierte die Vorwürfe. (red, APA, 9.10.2015)