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Fiat will die Sportwagentochter den Investoren als Luxuskonzern statt als Autoerzeuger schmackhaft machen.

Foto: Denis Balibouse

Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne ist kein Mann der Zurückhaltung. Er erklärt den Investmentprofis der Wall Street vor dem Börsengang der Sportwagentochter Ferrari, wie diese zu betrachten sei – nämlich als Luxusartikelhersteller und nicht als Autoerzeuger. Dabei geht es keineswegs nur um Marketing oder Reputation, sondern um sehr viel Geld: An der Börse werden Luxuskonzerne mit rund dem 20-fachen Jahresgewinn nämlich doppelt so hoch gehandelt wie die Autobranche.

Dadurch erwartet sich Fiat eine Bewertung in Höhe von elf Milliarden Euro für die Tochter, wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet. Zehn Prozent der Ferrari-Aktien sollen als Streubesitz an der New Yorker Börse platziert werden. Laut Medienberichten soll die Nachfrage nach den Aktien des Sportwagenerzeugers die verfügbare Menge bereits um das Vierfache überstiegen haben. Nach dem Börsengang wird Fiat Chrysler eine 80-prozentige Beteiligung an Ferrari halten, zehn Prozent verbleiben weiterhin im Besitz von Piero Ferrari, Sohn des Firmengründers Enzo Ferrari.

Produktion wird hochgefahren

Im Vorfeld der Erstnotiz hat die Fiat-Tochter, die über eine Selbstbeschränkung der Autoproduktion die Exklusivität der Marke Ferrari bewahren will, bekanntgegeben, die Erzeugung von 7200 Fahrzeugen im Vorjahr auf 9000 im Jahr 2019 hochzufahren. Im ersten Halbjahr setzte die Nobelmarke knapp 3700 Autos ab und erzielte einen fast unveränderten Umsatz von 3,69 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn stieg um 21 Prozent auf 224 Mio. Euro. (aha, 10.10.2015)