Sydney – Die australischen Behörden haben vor der Gefahr von Anschlägen durch immer jüngere potenzielle Attentäter gewarnt. Die Polizei des Landes teilte vor dem Hintergrund einer Sicherheitskonferenz in Canberra am Donnerstag mit, dass auch ein Zwölfjähriger im Visier der Terrorabwehrbehörden sei.

"Wir sind schockiert darüber, dass ein Zwölfjähriger wegen dieser Art von Vergehen auf dem Polizeiradar ist", sagte Bundespolizeichef Andrew Colvin dem Fernsehsender ABC. Die Bedrohung habe sich verändert, sie sei "jünger geworden", sagte Colvin.

Teil einer Gruppe

Der Zwölfjährige ist demnach Teil einer Gruppe von Männern, die im Visier der Behörden ist und in Verbindung zu einem 15-Jährigen stehen soll – dieser erschoss Anfang des Monats einen Polizeiangestellten in Sydney, dabei soll er religiöse Parolen gerufen haben.

Am Donnerstag wurde ein 18-Jähriger wegen Terrorvorwürfen im Zusammenhang mit der Tat festgenommen. Einem 22-Jährigen wird vorgeworfen, die Waffe besorgt zu haben.

Regierung alarmiert

Premierminister Malcolm Turnbull eröffnete die Sicherheitskonferenz in Canberra am Donnerstag mit dem Hinweis auf das sinkende Alter von Verdächtigen. Auch der australische Justizminister Michael Keenan zeigte sich alarmiert über das Alter von Kindern, die radikalisiert würden, wollte aber keine Angaben dazu machen, wie viele Jugendliche unter Beobachtung stünden.

Australien ist zunehmend besorgt angesichts möglicher Anschläge durch Einzeltäter, die sich von Gruppen wie der Jihadistenmiliz Islamischer Staat inspiriert fühlen. In den vergangenen Monaten gab es mehrere solcher Angriffe. Vor einem Jahr erhöhte Australien die Terrorwarnstufe und führte neue Sicherheitsgesetze ein. (APA, 15.10.2015)