Welche Skills sind heutzutage wichtig? Und welche werden in zehn Jahren wichtig sein? Das fragte das Business-Netzwerk LinkedIn Personalverantwortliche und Führungskräfte.

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Technologie durchdringt alle Lebens- und Arbeitsbereiche. Wer im Wandel über Fertigkeiten im Wissensmanagement und der Datenanalyse verfügt oder sich in Schnittstellenfunktionen bewiesen hat, ist für die Arbeitswelt der Zukunft offenbar gut aufgestellt. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Business-Netzwerks LinkedIn unter 306 Geschäftsführern und Personalern.

Change Management-Fertigkeiten, ein grundlegendes Verständnis für Programmierung und interkulturelle Kompetenz sind demnach ebenso Fähigkeiten, die über die nächsten zehn Jahre am stärksten an Bedeutung gewinnen werden.

Hard- und Softskills

Bei den sogenannten "Hard Skills" ist und bleibt Wissensmanagement die gefragteste Qualifikation: über 90 Prozent der Entscheider bewerten sie mit "eher wichtig" oder sogar "sehr wichtig". Schnittstellen- bzw. crossfunktionale Fähigkeiten sind mit rund 77 Prozent die gefragteste soziale Kompetenz. Und ihre Bedeutung wird nach Meinung von 83 Prozent der Befragten weiter zunehmen.

Datenanalyse- bzw. Interpretationsfähigkeiten und Projektmanagement stehen im Hard-Skills-Ranking auf Platz zwei und drei (85,7 bzw. 86,5 Prozent). Bei den sozialen Fähigkeiten sind es Führungskompetenz und Unternehmergeist (72 bzw. 81,4 Prozent). Auch bei diesen Skills gaben die befragten Verantwortlichen an, dass ihre Bedeutung in den kommenden Jahren steigen wird.

Für Wandel wappnen

Ebenfalls wichtiger wird laut Umfrage Wissen über Change-Management-Prozesse. Während rund die Hälfte der Befragten angab, dass diese Fähigkeit heute entscheidend ist, glauben sechs von zehn, dass sie in zehn Jahren notwendig sein wird. Auch Digitalkompetenz (39,1 Prozent "heute" gegenüber 49,8 Prozent "in zehn Jahren") und ein Verständnis für Programmierung (27,5 Prozent gegenüber 43 Prozent) werden offenbar immer wichtiger für Entscheidungsträger.

Unternehmen scheinen zudem mit einer deutlichen Internationalisierung des Geschäfts zu rechnen: "Interkulturelle Kompetenz" springt bei den sozialen Kompetenzen in zehn Jahren vom vorletzten auf den fünften Platz (56,1 gegenüber 71,7 Prozent).

Der "Skills Gap"

Zusätzlich hat LinkedIn analysiert, welche Fähigkeiten Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz ihren eigenen Profilen angeben.

Unter den Top-100 Fähigkeiten der mehr als sechs Millionen Mitglieder fehlen "Wissensmanagement", "Kreativität", "Netzwerkfähigkeit" und "Entscheidungsfähigkeit" – alles Eigenschaften, die mindestens 60 Prozent der Entscheider heute und in Zukunft für wichtig halten.

Schnittstellenerfahrung, Unternehmergeist, Change Management und Interkulturelle Fertigkeiten tauchen erst im unteren Drittel der Liste auf.

Das tun Arbeitgeber

Offenbar lassen Arbeitgeber ihre Angestellten bei der Herausbildung der so notwendigen Fähigkeiten nicht allein: Knapp ein Drittel (27,6 Prozent) investiert aktiv in die Fort- und Weiterbildung von Fachkräften, um für den (digitalen) Wandel bestmöglich aufgestellt zu sein.

Die Mehrheit der Befragten gab an, dass der Markt durchaus Fachkräfte mit den gesuchten Fertigkeiten zu bieten habe ("Schwer zu finden": nur 30 Prozent). Diese sind jedem zweiten Befragten aber zu teuer. Über die Hälfte (50,9 Prozent) bewertete es zudem als schwierig, die tatsächlichen Fachkompetenzen der möglichen Kandidaten zu überprüfen. (red/lib, 22.10.2015)