Die beiden "Arbeitsübereinkommenspartner" in Oberösterreich, ÖVP und FPÖ, haben beschlossen, dass in allen oberösterreichischen Schulen auch in den Pausen verpflichtend Deutsch gesprochen werden muss.

Das verstößt gegen die Verfassung, sagt das Bildungsministerium. Vor allem ist es idiotisch.

Schon auf der praktischen Ebene: "Özgür! Aische! Mohamed! Kim! Deutsch sprechen, sonst gibt's was wegen Verstoß gegen das Arbeitsübereinkommen!" Das sollen Lehrer jetzt durchsetzen müssen?

Idiotisch ist dieses gemeinsame schwarz-blaue Geistesprodukt auch, weil es eine typisch unbrauchbare, augenauswischerische Scheinlösung ist, wie sie nur bornierten Rechten einfallen kann; und der nur umnachtete, demoralisierte Christdemokraten auch zustimmen können.

Vorschriften, Verbote und sonstige Übungen in bürokratischem Stumpfsinn können das Leben höchstens in Diktaturen steuern. Sprache ist unmittelbares Leben. Wenn die kleinen Migrationshintergründler nicht von selbst oder durch vernünftige Anleitung zur Überzeugung kommen, dass es besser für sie ist, auch im Privatleben die Sprache des Landes zu verwenden, dann hilft keine lächerliche Hausordnung. Das wissen natürlich auch die FPÖler. Aber ihnen genügt die Schikane. Das ist auch bösartig. Es wird nicht das letzte Mal sein. (Hans Rauscher, 23.10.2015)