Mit dem Wasserstoff-Brennstoffzellenauto Clarity Fuel Cell schließt Honda zu Toyota auf, Einführung in Österreich ist zunächst nicht geplant. 177 PS, Reichweite 700 km.

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Aber bitte mit Wankel: Bei Mazda weckt der RX-Vision Hoffnung auf eine Wiederbelebung des legendären Wankel-Sportlers RX-7. Kommt, falls überhaupt, frühestens 2017.

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Mercedes überrascht mit der Vision Tokyo, einem wahlweise autonom fahrenden Megacity-Raumfahrzeug.

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Weltpremiere für das Mini Cabrio. Größer als bisher und weiterhin mit Stoffdach. Ab 5. März in Österreich.

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Der auf 700 Stück limitierte BMW M4 GTS setzt starken Auftritt, 500 PS und Wassereinspritzung.

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Es zeichnet sich ein Glaubenskrieg ab im Reich der aufgehenden Sonne: Batterie versus Wasserstoff. Wobei in beiden Konzepten der Elektromotor eine maßgebliche Antriebsrolle spielt. Es geht darum, woher der Strom für die Zukunftsautomobilität, die genau genommen schon begonnen hat, den nun kommt: Batterie oder Wasserstoff/Brennstoffzelle.

Nach dem Motto "jedem seine eigen Zukunft" tendieren Nissan und Mitsubishi ganz klar zu ersterer Option, die Schwergewichte Toyota und Honda zur anderen – und alle haben sie bereits entsprechende Fahrzeuge fertig; bei Honda ging sich die Weltpremiere der (Klein-)Serienversion des Clarity gerade noch aus für diese 44. Tokyo Motor Show (30.10. bis 8.11.).

Wasserstofferzeugung

Mazda und Suzuki, um zwei weitere Hersteller anzuführen, setzen schwerpunktmäßig auf verbrennungsmotorische Effizienzsteigerung und (Mild-)Hybridisierung, und nochmal Batterie oder Wasserstoff und Brennstoffzelle: Mit breiteren Marktmöglichkeiten rechnen die Japaner nicht vor 2020/2025 (vor allem auch wegen der Tank-/Ladeinfrastruktur), das deckt sich mit der Einschätzung der restlichen Autowelt. Gelingt es dem technikverliebten Inselvolk bis dahin, Wasserstoff ökologisch sinnvoll elektrolytisch aus Wasser zu generieren, haben sie die Rohstoffquelle sozusagen direkt vor der Haustür – wenn das keine verlockende Perspektive ist.

Austragungsort der biennal veranstalteten Tokyo Motor Show ist schon zum dritten Mal das Messegelände "Big Sight" auf der künstlichen Insel Odaiba in der Tokioter Bucht, und wie das bei diesem Salon Tradition hat, zeigen die Japaner zwar weiterhin kaum neue Serienmodelle, dafür der Welt aber wieder einmal wunderbar leichtfüßig spielerisch, dass und wie mit ihnen bei sämtlichen Zukunftsmegatrends an vorder(st)er Front zu rechnen ist – etwa beim autonomen Fahren. Ein Leitprojekt: 2020 sollen bei den Olympischen Spielen autonom fahrende Taxis zugelassen werden.

Die Europäer in Tokio

Dass auch die Hersteller aus Europa fast vollständig Flagge zeigen, spricht für die Bedeutung dieses Marktes; 4,7 Millionen Neuwagen wurde 2014 in Japan zugelassen. Bis auf Porsche (911 Carrera 4/4S sowie 911 Targa 4/4S) und BMW (M4 GTS, Mini Ca brio) sind aber keinerlei Debüts zu vermelden; Mercedes hat noch die Studie Vision Tokyo mitgebracht.

Global sind Japans Autobauer bestens aufgestellt – beim Neuwagenabsatz sind sie klar Nummer 1, von den 2014 abgesetzten 72,07 Millionen PKW (ohne leichte Nutzfahrzeuge) entfielen 23,44 Millionen auf die fernöstliche Autonation. Beim Umsatz mussten sie sich nur knapp geschlagen geben, da lag Deutschland (412.731 Mrd. €) vor Japan (412.357), gefolgt von USA (343.940), Korea (103.205), Frankreich (94.662).

In Österreich ist man zwar weit von den Rekordmarken der 1980er Jahre entfernt, damals kam jeder dritte Neuwagen aus Japan, man hat sich aber auf bescheidenerem Niveau konsolidiert. Heuer ergab sich bisher ein Marktanteil von 11,76 Prozent – angeführt von Mazda (3,18 Prozent), gefolgt von Nissan (2,36), Toyota (2,17), Suzuki (1,81), Mitsubishi (1,32), Honda (0,56), Subaru (0,23), Lexus (0,11) und Infiniti (0,01). (Andreas Stockinger, 1.11.2015)