Was wir schon lange wissen, und uns richtig Angst macht, ist jetzt bis zu den Motorradbauern vorgedrungen. Nämlich, dass Motorradfahren ur gefährlich ist. Und darum haben sich die lustigsten und innovativsten Köpfe bei Yamaha was einfallen lassen, was ein bisserl so ausschaut wie das Ergebnis einer erfolgreichen Runde des bekannten Spiels "Traust-di-nie!": Der Motobot.

Der Motobot ist ein menschenähnlicher Roboter, der nix anderes macht, als für uns, unsere Eisen zu fahren. "Forschung und Entwicklung zielen momentan darauf ab, den Roboter so weit zu bringen, dass er auf einem unveränderten Motorrad auf einer Rennstrecke über 200 km/h fahren kann", erklärt Yamaha.

Ein wenig ratlos lässt uns der Motobot aber nur so lange zurück, wie wir an den Spaß denken, den wir haben, wenn wir am Pannonia mit dem Knie schleifen. Denken wir aber an das Rudern am Kurveneingang, die folgenden Rollen vor- und seitwärts im Kiesbett, dann verstehen wir, warum wir den Motobot dringen brauchen. Weil das Andrücken am Ring ja bekanntlich sehr gefährlich ist. Vor allem wenn man schnell fährt.

Foto: Yamaha

Diese Gefahr nimmt uns der Motobot also ab. Und noch mehr: "Wir möchten das Know-how und die technologischen Grundlagen, die wir im Laufe dieses Prozesses erworben haben, in die Entwicklung moderner Fahrersicherheits- und Assistenzsysteme einfließen lassen", heißt es von Yamaha. Ja, wir sehen es schon klar vor uns: Autonoomes Fahren auf zwei Rädern. Das wird a Hetz, an den Wochenenden, am Großglockner.

Den Motobot und noch weitere aufsehenerregende Innovationen und fesche Konzeptbikes zeigte Yamaha auf der Tokyo Motor Show. Insgesamt brachte es das Unternehmen auf sechs Weltpremieren.

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Schenken wir zumindest einigen von ihnen kurz unsere Beachtung, bevor sie für immer in den Firmengeschichtsbüchern verschwinden. Wie das Sports Ride-Konzept. Ein Sportwagen von 3,9 Meter Länge, der gerade einmal 750 Kilogramm auf die Waage bringt und zwei Personen Platz bietet.

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Nachdem es bei dem Auto vorwiegend ums Design geht, verrät Yamaha auch nicht viel über den Antrieb, sondern erklärt nur: "Dieses Designkonzept verfolgt einen einzigartigen Yamaha-Ansatz, bei dem das unbeschwerte und aktive Fahrgefühl des Motorradfahrens auf ein Fahrzeug mit typischen Sportwagenproportionen übertragen wird."

Nimmt also Yamaha "das unbeschwerte und aktive Fahrgefühl des Motorradfahrens" durch den Motobot vom Motorrad weg und baut es ins Auto?

Wohl eher nicht, liegt als Schluss nahe, wenn man den Augenschmaus namens Resonator 125 ansieht.

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Mit diesem Motorrad will Yamaha vor allem die jungen Menschen ansprechen. Lifestyle und Sportbike-Feeling sind die dazu passenden Schlagworte.

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Dabei sind es vermutlich die alten Hasen, die bei dem Anblick der Holzverzierungen am Tank und der Sitzverkleidung schwitzige Hände bekommen.

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Der Blutdruck sinkt aber wieder und die Atmung wird flacher, wenn man die Armaturen und den Motor genauer anschaut. Innovation trifft Schmalbrust. Wenn der 125er-Motor erst einmal die Energie für das Display bereitgestellt hat, bleibt hoffentlich noch genug Schmalz für kommode 80 km/h.

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Ungefähr den Speed darf man sich auch vom PED2 erwarten. Ein Dirt Bike, das Yamaha in die Klasse der 50 bis 125 Kubikzentimeter-Motorräder einordnet, auch wenn es rein elektrisch angetrieben wird. Ein Lithium-Ionen-Akku dient als Tank für den bürstenlosen Gleichstrommotor, insgesamt wiegt die Fuhre rund 100 Kilogramm und viel mehr wissen wir dann schon nicht mehr. Die Reichweite dürfte aber auch bei diesem Modell sowieso ungefähr genau bei der Hälfte liegen.

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Verdoppelt hat Yamaha dafür die Anzahl der Vorderräder beim LMW – nein, nein, nein, nix mit Leck – für Leaning Multi-Wheel steht die Abkürzung.

Ganz neu ist das Konzept des schräglagentauglichen Dreiradlers nicht, hat ja Yamaha selbst schon ein derartiges Gefährt im Programm. Scharf allerdings sind Design und Antrieb. Der 115 PS starke 850er-Dreizylinder-Motor aus MT-09 arbeitet im LMW und sorgt dort auch schon für Kurzweile wenn die Straßen im Frühjahr noch gfeanzt rutschig sind. Den Motobot muss man sich halt fernhalten. (Guido Gluschitsch, 04.11.2015)

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