Netzwerkausrüster Ericsson hat seinen jährlichen Mobility Report veröffentlicht. In seiner Erhebung konnte das Unternehmen eine schon in den vergangenen Jahren erwartete Entwicklung bestätigen: Die Anzahl der Mobilfunkanschlüsse übersteigt mit 7,4 Milliarden mittlerweile die Größe der Weltbevölkerung.

Auch daneben liefert der Report interessante Zahlen sowie Prognosen für die Zukunft der mobilen Kommunikation und des Internets.

Foto: Ericsson

Starkes Wachstum für LTE erwartet

Von den 7,4 Milliarden Anschlüssen verfügt der Großteil, rund vier Milliarden, ausschließlich über GSM- und EDGE-Kapazität, also keine mobilen Breitbandkapazitäten. Rund 2,5 Milliarden unterstützen einen CDMA-basierten 3G-Standard. Etwa eine Milliarde hat Zugriff auf LTE.

Das wird sich in den kommenden sechs Jahren dramatisch ändern, wenn es nach Ericssons Voraussage geht. Diese prognostiziert, dass die Anzahl der 3G-tauglichen Anschlüsse bis 2018 nur noch minimal wächst und anschließend zu sinken beginnt. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der LTE-Anschlüsse exponentiell zu und soll 2021 bei 4,1 Milliarden liegen. Insgesamt soll es dann 9,1 Milliarden Anschlüsse, darunter auch schon einige Millionen mit 5G-Kapazität, geben. Über 90 Prozent der Erdbevölkerung soll dann innerhalb der Abdeckung von mobilen Telekommunikationsnetzwerken leben.

Das Wachstum wird dabei hauptsächlich von zwei Regionen angetrieben: Dem Mittleren Osten und Afrika sowie dem asiatisch-pazifischen Raum. Dort befinden sich praktisch alle bedeutenden Schwellenmärkte. In Europa sowie Nord- und Lateinamerika wird nur mit geringem Wachstum gerechnet. Mit keiner relevanten Zunahme rechnet Ericsson bei Festnetz- bzw. Kabelnetz-basierten Internetanschlüssen.

Foto: Ericsson

Smartphone-Traffic: Verzehnfachung erwartet

Stark zunehmen soll außerdem der von Smartphones verursachte Datenverkehr. Im Moment beziffert Ericsson diesen mit rund vier Exabyte pro Monat. 2018 soll er bereits ein Ausmaß von 15 Exabyte erreichen und sich bis 2021 mit rund 45 Exabyte mehr als Verzehnfachen.

Loyale Android- und iOS-Nutzer

Interessante verraten die Zahlen zur Loyalität der User zu ihren mobilen Betriebssystemen. Generell bleiben 80 Prozent der Android- und iOS-Nutzer beim Wechsel zu einem neuen Handy "treu".

Monatlich erneuern 1,7 Prozent der Android-User demnach ihr Gerät und bleiben beim Google-System. 0,3 Prozent wechseln zu einem iPhone, 0,07 Prozent zu einem Windows-Gerät. Unter iOS-Nutzer erneuern im Monat 1,1 Prozent ihr Handy und bleiben bei Apple, 0,4 Prozent entscheiden sich für Android.

Foto: Ericsson

Aufgrund der kleineren Nutzerbasis ist der Abfluss an Nutzern in absoluten Zahlen von iOS zu Android somit deutlich kleiner als umgekehrt. Unter Windows Phone-Nutzern steigen 1,7 Prozent auf Android und 0,4 Prozent zu iOS um. 0,6 Prozent entscheiden sich erneut für Microsofts Plattform.

Die Zahlen gelten für das dritte Quartal 2015, also die Monate unmittelbar vor dem Release eines neuen iPhones. Nach dem Release einer neuen Generation – gemessen wurde der Oktober 2015 – verdoppeln sich die Wechselraten von Android und Windows zu Apples System, während mehr als vier Mal so viele iOS-Nutzer als sonst ein Neugerät aus gleichem Hause anschaffen. (gpi, 17.11.2015)