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Kosovarische Oppositionspolitiker haben im Parlament erneut Tränengas eingesetzt.

Foto: APA/EPA/VALDRIN XHEMAJ

Prishtina – Aus Protest gegen ein Abkommen mit Serbien haben kosovarische Oppositionspolitiker im Parlament in Prishtina Pfefferspray und Tränengas versprüht. Vor dem Gebäude lieferten sich ihre Anhänger Ausschreitungen mit der Polizei und bewarfen die Polizisten mit Steinen, Flaschen und Brandsätzen. Es war bereits das vierte Mal, dass Abgeordnete der Opposition die Arbeit des Parlamentes mit Tränengas oder Pfefferspray störten.

Kosovo gehörte früher zu Serbien und löste sich 1999 nach elfwöchigen Luftangriffen der Nato vom Mutterland los. Hintergrund des internationalen Eingreifens war die Tötung und Vertreibung von Kosovo-Albanern durch serbische Truppen, die einen Aufstand niederschlagen sollten.

Die kosovarische Opposition stößt sich nun an einem Abkommen, das unter Vermittlung der EU zustande kam. Es erlaubt Kosovo-Gemeinden, in denen Serben leben, eine größere Autonomie und engere Finanzbeziehungen zu Serbien. Die EU verlangt von den beiden Staaten, ihre Beziehungen zu regeln. Im Gegenzug soll es Fortschritte bei den angepeilten Beitritten zur EU geben. (Reuters, 17.11.2015)