Frankfurt – Nach dem einwöchigen Streik der Lufthansa-Flugbegleiter will der Konzern den Tarifkonflikt einem Magazin-Bericht zufolge mit einem Spitzengespräch lösen. Unternehmenschef Carsten Spohr wolle einen Vorschlag von Verdi-Vorstand Christine Behle aufgreifen, berichtete der "Spiegel" vorab am Mittwochabend ohne Quellenangaben.

Der Vorstoß sehe vor, das Thema Altersversorgung von allen anderen offenen Tariffragen abzutrennen und an einem runden Tisch mit der Geschäftsführung und den drei Gewerkschaften Verdi, Ufo und der Pilotenvereinigung Cockpit (VC) gemeinsam zu verhandeln.

Der Streit um die Übergangsversorgung soll dem Bericht zufolge zunächst ausgeklammert bleiben, da sie nur für das fliegende Personal, nicht aber für die Mitarbeiter am Boden gelte. Zusätzlich solle auch über Job- und Wachstumszusagen im Stammgeschäft gesprochen werden. Auch Ufo-Chef Nicoley Baublies hatte einen runden Tisch gefordert. Ein Lufthansa-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern und verwies darauf, dass Spohr am Donnerstag zu dem Thema ein Statement abgeben werde.

Der Streik der Stewardessen und Stewards endete vorigen Freitag, die AUA-Mutter Lufthansa musste rund 4.700 Flüge streichen. Betroffen waren mehr als eine halbe Million Passagiere. In dem seit zwei Jahren schwelenden Tarifkonflikt zwischen der dem Unternehmen und Ufo geht es neben anderen Punkten um die Betriebsfrührente für die 19.000 Kabinenangestellten. (APA, 18.11.2015)