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Die Wirtschaftserholung nimmt Fahrt auf.

Foto: APA/Karl-Josef Hildenbrand

Berlin – Die Konjunkturerholung in der Eurozone hat ungeachtet der Pariser Terroranschläge im November an Kraft gewonnen. Der gemeinsame Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister kletterte überraschend auf den höchsten Stand seit viereinhalb Jahren. Er legte um 0,5 auf 54,4 Zähler zu, wie das Markit-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter Tausenden Unternehmen mitteilte.

Diese wurden vom 12. bis 20. November befragt, wobei die meisten Antworten nach den Pariser Anschlägen vom 13. November eingingen. Das Barometer signalisiert bereits ab 50 Punkten ein Wachstum. Ökonomen hatten lediglich mit 53,9 Zählern gerechnet.

Gutes Quartal

"Damit dürfte die Währungsunion eines ihrer besten Quartale seit viereinhalb Jahren hinlegen", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson mit Blick auf das Schlussquartal. "Das verstärkte Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum ist vor dem Hintergrund der tragischen Ereignisse in Paris, die die dortige Wirtschaftsaktivität insbesondere im Servicesektor beeinträchtigt haben, umso beeindruckender."

In Frankreich schwächelte das Wachstum vor allem wegen der Dienstleister. "Der Hauptgrund dafür sind die Anschläge", sagte Williamson. "Aber die Erfahrung lehrt, dass solche Ereignisse nur einen kurzzeitigen Einfluss haben." In Deutschland zog das Barometer dagegen an, noch stärker in langjährigen Krisenländern wie Spanien und Italien.

Das Industrie-Barometer für die Eurozone kletterte um 0,5 auf 52,8 Punkte, das für die Dienstleister um 0,5 auf 54,6 Zähler. (APA, Reuters, 23.11.2015)