Mit "For Women in Science"-Stipendien werden heute, Montag, vier Nachwuchs-Forscherinnen ausgezeichnet. Die mit je 20.000 Euro dotierten Auszeichnungen gehen an die Quantenphysikerin Nadine Dörre (Uni Wien), die Botanikerin Andrea Ganthaler (Uni Innsbruck), die Neuroimmunologin Simone Mader (Feinstein Institute) und die Molekularbiologin Jelena Milosevic Feenstra (Akademie der Wissenschaften).

Exzellenz, Relevanz und Realisierbarkeit

Die Auszeichnungen würdigen "herausragende Leistungen" und sollen Frauen "den oft schwierigen Start oder die Fortsetzung einer wissenschaftlichen Laufbahn erleichtern". Ausgewählt wurden die Preisträgerinnen von einer Jury der ÖAW nach den Kriterien Exzellenz, Relevanz und Realisierbarkeit. Die Stipendien werden seit 2007 jährlich von der Österreich-Tochter eines französischen Kosmetikkonzerns (L'Oreal) in Kooperation mit der Österreichischen Unesco-Kommission und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) vergeben und vom Wissenschaftsministerium mitfinanziert.

Quantenphysikerin

Nadine Dörre (geboren am 4.08.1986 in Horn, NÖ) absolviert seit 2010 das Doktoratskolleg für Complex Quantum Systems an der Uni Wien. Sie forscht an der Grenze zwischen der makroskopischen und der Quantenwelt. Konkret versucht sie die Welleneigenschaften von Teilchen zu zeigen, die bis zu 50.000 Mal massiver sind als ein Proton – was ein neuer Massenrekord für Quanteninterferometrie mit großen Molekülen wäre.

Botanikerin

Andrea Ganthaler (geboren am 18.03.1987 in Meran, Südtirol), absolviert seit 2013 ein Doktoratsstudium am Institut für Botanik der Uni Innsbruck und ist auch Junior Researcherin bei "AlpS – Zentrum für Klimawandelanpassung" in Innsbruck. Ziel ihrer Forschung ist ein besseres Verständnis der Anpassungen von alpinen Pflanzen, insbesondere von deren Wasserhaushalt, an extreme Standorte. Dabei widmet sie sich speziell alpinen Zwergsträuchern, die einen wichtigen Bestandteil alpiner Ökosysteme darstellen.

Neuroimmunologin

Simone Mader (geboren am 15. 07. 1982 in Rum, Tirol) hat ihr Doktoratsstudium der Neurowissenschaften an der Medizinischen Universität Innsbruck absolviert, arbeitet seit 2012 als Postdoc am Feinstein Institute for Medical Research in New York (USA) und kehrt mit dem "For Women in Science"-Stipendium nun nach Österreich zurück. Sie beschäftigt sich mit der Identifizierung und Charakterisierung von Antikörpern, die bei Multipler Sklerose eine wichtige Rolle spielen.

Molekularbiologin

Jelena Milosevic Feenstra (geboren am 19. Juli 1983 in Belgrad, Serbien) hat heuer ihr Doktoratsstudium am Forschungszentrum für molekulare Medizin (CeMM) der ÖAW abgeschlossen. Sie geht der Frage nach, wie sich eine chronische Blutkrankheit (myeloproliferative Neoplasie) bei einem Teil der Patienten zu einer aggressiven Krebsart, der akuten myeloischen Leukämie (AML), entwickelt. Ziel ihrer Arbeit ist es, zu verstehen, was genau im Knochenmark mit den Zellen geschieht, dass es zur Entstehung von AML kommt. (APA,23.11.2015)