Bild nicht mehr verfügbar.

1999 wurde der 25. November von den Vereinten Nationen als Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen anerkannt.

Foto: apa

Gewalt hat viele Gesichter. Darunter fallen nicht nur physische und psychische, sondern auch strukturelle und ökonomische Gewalt. Der 25. November, Internationaler Tag der Gewalt an Frauen, gibt den Auftakt für die Aktion "16 Tage gegen Gewalt an Frauen". Bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, werden Übergriffe auf und Diskriminierungen von Frauen in verschiedensten Ausprägungen thematisiert.

Wie allgegenwärtig Gewalt ist, zeigt ein Blick auf die Statistik. Übergriffe auf Frauen sind weltweit die häufigste Menschenrechtsverletzung. Jede fünfte Österreicherin gibt an, seit dem 15. Lebensjahr schon einmal von körperlicher und/oder sexueller Gewalt bedroht gewesen zu sein. Laut einer Erhebung der EU-Grundrechteagentur aus dem Jahr 2014 ist es sogar jede dritte. Demnach sind allein in der Europäischen Union 37 Millionen Frauen betroffen.

Immer mehr Betretungsverbote

Oft bleibt Gewaltopfern nur noch der Schritt, die Polizei einzuschalten – kein leichter wohlgemerkt. Dennoch hat sich die Zahl der Betretungsverbote in Österreich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Wurden im Jahr 2004 noch 4.764 derartige Verbote ausgesprochen, waren es 2014 bereits 8.466. Diese können verhängt werden, wenn ein gefährlicher Angriff auf das Leben, die Freiheit oder die Gesundheit droht.

Hintergrund

Der 25. November erinnert an die Ermordung der Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik. Patria, Minerva und María Teresa Mirabal kämpften gegen den damaligen Diktator Rafael Leónidas Trujillo und wurden am 25. November 1960 nach monatelanger Verfolgung und Folter vom dominikanischen Geheimdienst brutal ermordet. 21 Jahre später riefen lateinamerikanische und karibische Feministinnen den Tag zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen aus, seit 1999 ist er von den Vereinten Nationen anerkannt.

Seither nutzen Fraueninitiativen auf der ganzen Welt den Zeitraum vom 25. November bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember, um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen. Österreich nimmt seit 1992 an der Kampagne teil. (soha, 25.11.2015)