Die Situation rund um HIV/Aids ist in Österreich weitgehend stabil. In den ersten drei Quartalen 2015 wurden 342 bestätigt positive Befunde erstellt. Dies teilte die Aids Hilfe Wien.

2011 waren es in ganz Österreich 525 bestätigte Neuinfektionen gewesen, 2012 dann 523. Im Jahr darauf waren es 481 – und schließlich 2014 insgesamt 403. Bis Ende September 2015 wurden 342 Neudiagnosen in Sachen HIV registriert. "Anhand obengenannter Zahlen wird deutlich, dass in Österreich mehr als eine HIV-Neudiagnose pro Tag gestellt wird."

"On the Fast-Track to End AIDS" (Auf dem schnellen Weg zur Beendigung von Aids; Übers.) hat UNAIDS zum Welt-Aids-Tag 2015 die Strategie für den Zeitraum 2016 bis 2021 präsentiert. Zwar sei die Verfügbarkeit der antiretroviralen Therapie sowie Betreuung für HIV-positive Menschen weltweit auf einem bisher noch nicht da gewesenen Niveau, doch um den Kampf zu gewinnen, ist eine weitere Steigerung der Anstrengungen notwendig.

Motivation zum HIV-Test

Auch die Aids Hilfe Wien motiviert zum HIV-Test und setzt auf niederschwellige Testangebote für Personen mit erhöhtem Risiko. Philipp Dirnberger, Geschäftsführer der Aids Hilfe Wien, sagte dazu: "Ein rechtzeitiger Therapiestart ermöglicht Menschen mit HIV/Aids eine bessere Prognose und eine hohe Lebensqualität.

Und auf gesundheitspolitischer Ebene bedeutet das: Je mehr HIV-positive Menschen eine effiziente Therapie einnehmen, desto weniger Neuinfektionen finden statt. Deshalb unser Appell: 'Testen lassen, Bescheid wissen und, wenn notwendig, frühzeitig mit einer Therapie starten!"

UNAIDS legt den Hauptaugenmerk auf das Erreichen des Zieles "90-90-90": Bis zum Jahr 2020 sollten 90 Prozent der HIV-positiven Personen ihren HIV-Status kennen. Von diesen Menschen sollten 90 Prozent eine Therapie erhalten und wiederum 90 Prozent eine HI-Viruskonzentration unterhalb der Nachweisgrenze haben.

Ende 2014 waren 36,9 Millionen Menschen weltweit mit dem Immunschwächevirus infiziert. Davon entfielen allein 25,8 Millionen Betroffene auf die Bevölkerung der Subsahara-Region. 2014 starben weltweit 1,2 Millionen HIV/Aids-Patienten an den Komplikationen der Immunschwäche, am häufigsten an Tuberkulose. 790.000 der Todesopfer hatten im südlichen Afrika gelebt. (APA, 25.11.2015)