Klagenfurt/Wien/Rom – Sorge hat in Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien der Beschluss der staatlichen österreichischen Hypo-Alpe-Adria-Bad Bank Heta ausgelöst, nun einen Teil ihrer Italien-Lasten loszuschlagen. Friauls Präsidentin Debora Serracchiani bangt um die Jobs bei der Italien-Abbaufirma in Tavagnacco (Udine).

Auf dem Spiel stehen 26 Filialen mit rund 300 Mitarbeitern, die sich zum Großteil in Friaul-Julisch Venetien befinden. Serracchiani traf am Mittwoch in Begleitung des italienischen Botschafters in Wien, Giorgio Marrapodi, im Wiener Finanzministerium Wolfgang Nolz, Aufsichtsratschef der Hypo Alpe Adria Bank Bundesholding, Florian Schumi, Chef der HBI-Bundesholding AG, die die Italien-Tochter der früheren Hypo Alpe Adria Bank verwerten soll, und den Spitzenbeamten des Finanzministeriums, Alfred Lejsek.

Neue Wege

Mit ihrer Wien-Reise habe sie klar machen wollen, dass nicht nur Friaul, sondern auch die Regierung in Rom die Entwicklungen rund um die Italien-Abbaufirma genau verfolge, so Serracchiani in einer Presseaussendung. Sie drängt, neue Wege zu beschreiten, um die Jobs und Filialen in Norditalien zu retten. Serracchiani schlug eine gemeinsame italienisch-österreichische Initiative bei der EU-Kommission vor.

Zum Verkauf steht die "Heta Asset Resolution Italia S.r.l." (HARIT). Ein Verkaufsprozess wurde aufgesetzt, wie der Internetseite der Heta zu entnehmen ist. Ziel sei ein vollständiger Verkauf aller Anteile an der HARIT, in Betracht kommen aber auch Angebote für substanzielle Teile davon. Auf ihren Büchern liegen hauptsächlich faule Kredite bzw. Leasingfinanzierungen, aber auch Immobilienpakete. Das Bilanzvolumen wurde per Ende Juni mit mehr als 380 Mio. Euro beziffert. (APA, 26.11.2015)