Wien – "Finanzminister Schelling drückt Stopptaste: Kein Geld für Heldenplatz neu" titelte am Donnerstag die "Kronen Zeitung". Doch von Stopp kann keine Rede sein.

Dem STANDARD teilte der Finanzminister mit, sein Ministerium werde die Finanzierbarkeit der Pläne dann prüfen, "wenn das Kulturressort ein fertiges Projekt vorlegt". Viele Fragen seien noch ungeklärt. Das bestreitet auch das Kulturministerium nicht, die Planungen für den Heldenplatz gingen eben "step by step" voran, heißt es auf Anfrage.

Fakt ist: Bei den bis zu 140 Millionen Euro, die für museale Umbauten, einen Bücherspeicher und eine Tiefgarage errechnet wurden, handelt es sich um eine erste Kostenschätzung des von der Regierung eingesetzten Planungsgremiums (Steuerungsgruppe). In diesem ist auch das Finanzministerium vertreten. Konkrete Finanzierungsmodelle sollen im Detail erst noch erarbeitet werden. Für 2016 sind jedenfalls Mittel aus dem Kulturbudget vorhanden. Der Rest wird im März im neuen Finanzrahmen ausverhandelt.

Bücherspeicher "unabdingbar"

Größter Brocken der geplanten Umbauten ist ein Bücherspeicher plus Tiefgarage unter dem Heldenplatz, dessen Errichtung auf 57 Mio. geschätzt wird. Die Nationalbibliothek und Universitäten sind per Gesetz dazu verpflichtet, alle in Österreich erschienenen Druckwerke zu archivieren. Für die allein bei der Nationalbibliothek jährlich hinzukommenden 55.000 Bände fehlt mittlerweile der Platz. Die Errichtung eines neuen Speichers wird im Bericht der Steuerungsgruppe als "unabdingbar" bezeichnet. Sonst droht schon bald hier die Stopptaste. (stew, 26.11.2015)