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Mit dem Roswitha-Haftmann-Preis 2016 ausgezeichnet: Heimo Zobernig.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Zürich/Wien – Der mit 150.000 Franken (138.000 Euro) dotierte Roswitha-Haftmann-Preis 2016 geht an Heimo Zobernig. Die Preisverleihung findet am 12. Mai 2016 im Kunsthaus Zürich statt, wie die Roswitha-Haftmann-Stiftung mitteilte. Der Stiftungsrat habe beschlossen, den Österreicher "für sein unbeirrtes, vielfältiges Schaffen und für sein stringentes Gesamtwerk auszuzeichnen", hieß es.

"Zobernig begreift Kunst als ein Kommunikationssystem, das über sich hinausweist und in die Lebenswirklichkeit der Betrachter eindringt", wird der Künstler gewürdigt, der heuer für den österreichischen Pavillon der 56. Biennale von Venedig verantwortlich ist, die am 22. November ihre Tore schließt. Noch bis 10. Jänner 2016 läuft seine vor wenigen Tagen eröffnete Ausstellung im Kunsthaus Bregenz.

Der 1958 in Mauthen (Kärnten) geborene und in Wien lebende Künstler studierte 1977-80 an der Akademie der bildenden Künste Wien und 1980-83 an der Universität für angewandte Kunst Wien. Nach (Gast-)Professuren in Hamburg und Frankfurt ist er seit 2000 Professor für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er arbeitet nicht nur mit Skulpturen, Film, Minimal Art, Konzeptkunst und Design, sondern auch architektonisch. Er stellte in vielen wichtigen nationalen und internationalen Museen und Institutionen aus, etwa in der Kunsthalle Zürich, im Essl Museum Klosterneuburg, im Museo Reina Sofia Madrid, ím Kunsthaus Graz und im Mudam Luxembourg. Im Wiener Mumok gestaltete er 2002 einen weißen, fensterlosen Kubus als "Brücke" über die Eingangshalle. 2010 erhielt er für sein "beispielloses Oeuvre und Werdegang" und seine "künstlerische Agilität, etablierte Sichtweisen subtil zu untergraben und Unvorhergesehenes aufzudecken" den Friedrich-Kiesler-Preis.

Der Roswitha-Haftmann-Preis ist Europas höchstdotierte Auszeichnung für bildende Kunst und geht auf die Initiative der Schweizer Galeristin Roswitha Haftmann (1924-1998) zurück und wird durch eine gleichnamige Stiftung vergeben. Der Preis wird bereits zum 16. Mal verliehen und ist für lebende Künstlerinnen und Künstler vorgesehen, deren Werke "von überragender Bedeutung" sind. 2002 ging er an die österreichische Malerin Maria Lassnig, 2015 an Lawrence Weiner. (APA, 27.11.2015)