Wien – Das Portal "oe24.at" wird künftig mit "Instant Articles" auf Facebook vertreten sein, wie Geschäftsführer Niki Fellner am Freitag gegenüber der APA bestätigte. Ausgewählte Artikel werden damit bei Facebook nicht nur als Anreißer mit Verlinkung auf die Website, sondern vollständig zu sehen sein. Ist der Test erfolgreich, kann Fellner sich auch eine Ausrollung auf andere Portale vorstellen.

Grundsätzlich weitet Facebook seinen Test für diese neue Art der Online-Berichterstattung in allen deutschsprachigen Ländern aus: Nach den sogenannten Alpha-Testern "bild.de" und "Spiegel online" werden sich jetzt weitere 25 Medienpartner aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am Projekt "Instant Articles" beteiligen. Sie veröffentliche nicht nur Teaser ihrer Inhalte, sondern auch komplette Artikel, Foto-Galerien und Videos.

Fellner: Nur ausgewählte Artikel

Derzeit versuche man bei "oe24.at" die unterschiedlichsten Kanäle auszutesten, Facebook spiele beim Traffic aber schon jetzt eine wichtige Rolle, meinte Fellner. Deshalb wolle man diese neue "spannende Lösung" nun ausprobieren. Noch will der Geschäftsführer aber nur ausgewählte Artikel und nicht das ganze "oe24.at"-Angebot auf Facebook einbinden. Denn für gewisse Fragen gebe es am österreichischen Markt noch keine Lösung. So sei etwa die Integration in die Österreichische Webanalyse (ÖWA) noch nicht geklärt, zudem wolle man die Werbeeinbindung erst einmal beobachten. Deshalb diene "oe24.at" nun erst einmal als "Testballon" – "wenn das funktioniert, kann man es dann auf andere Portale ausrollen", so Fellner.

Mobile Nutzer im Fokus

Zu den neuen Medienpartnern von Facebook gehören neben "oe24.at" auch die deutsche Tagesschau und N-tTC, die Funke-Gruppe ("WAZ", "Berliner Morgenpost"), "Focus online", "Zeit online", der Berliner "Tagesspiegel", "RP Online", "Die Welt", "Handelsblatt", "Stern", "Bunte" sowie "Blick" aus der Schweiz. Das Angebot richtet sich vor allem an mobile Nutzer: Der Aufbau der Inhalte auf einem Smartphone geht bei "Instant Articles" deutlich schneller vonstatten als bei einer herkömmlichen Website.

Facebook bietet den Medien dabei auch eine Vermarktung der Inhalte an. Verkaufen die Partner die Werbung selbst, dürfen sie sämtliche Erlöse behalten. Wird die Onlineanzeige durch das Facebook-Werbenetzwerk besorgt, reicht der Internet-Konzern 70 Prozent der Erlöse an die Publisher weiter. In den USA sind die "New York Times", "National Geographic" und das Portal "buzzfeed.com" seit Beginn des Testphase dabei, in Großbritannien sind die BBC und die Zeitung "Guardian" mit an Bord. (APA, 27.11.2015)