Bild nicht mehr verfügbar.

Der warme Winter ließ im Vorjahr mehr Geld im Börserl.

Foto: APA

Wien – Der milde Winter kam der Energiebilanz 2014 zupass. Die Österreicher mussten voriges Jahr deutlich weniger heizen, sodass der Energieverbrauch um über vier Prozent sank, wie die Statistik Austria am Freitag mitteilte. 2013 hatte es ein Plus von 3,5 Prozent gegeben. Der in Brüssel anrechenbare Erneuerbaren-Anteil steigt weiter.

1.142 Petajoule betrug der Brutto-Endenergieverbrauch im Jahr 2014, 2013 waren es noch 1.191 PJ gewesen.

Der energetische Endverbrauch – da ist das, was die Energiewirtschaft selbst verbraucht, herausgerechnet – wurde für 2014 mit 1.063 PJ ausgewiesen. Der 4,3-prozentige Rückgang war vor allem dem Haushaltsbereich zu verdanken (-13 Prozent auf 238 PJ). "Durch die im Vergleich zu 2013 deutlich höheren Außentemperaturen nahm die Heizgradsumme um 19,2 Prozent ab", erklärte die Statistik Austria.

34 Prozent vorgeschrieben

Auch Verkehr (-1,3 Prozent auf 367 PJ) und Industrie (-1,1 Prozent auf 315 PJ) verbrauchten im Vorjahr etwas weniger Energie. Der Anteil von erneuerbaren Energien am Bruttoendverbrauch ist im Vorjahr weiter von 32,24 auf 33,04 Prozent gestiegen. Bis 2020 muss Österreich laut EU-Vorgabe auf 34 Prozent kommen.

Ob das erreicht wird, hängt laut Energieexperten hauptsächlich an der in Österreich sehr wichtigen Wasserkraft, genauer genommen am Regen. In den vergangenen Jahren war die Stromproduktion aus Wasserkraft wegen der niedrigen Niederschlagsmengen rückläufig. 2014 betrug das Minus 2,4 Prozent auf 148 PJ.

Profit auf Papier

Dass der anrechenbare Erneuerbaren-Anteil dennoch gestiegen ist, liegt daran, dass bei der Wasserkraft nicht der reale Rückgang in die Statistik eingerechnet wird, sondern ein Durchschnitt über 15 Jahre. Österreich profitiert also auf dem Papier jetzt von wasserreichen Jahren aus der Vergangenheit.

Tatsächlich gestiegen ist indes die Stromproduktion aus Windkraft und Photovoltaik. In beiden Bereichen wurden die Kapazitäten 2014 weiter ausgebaut, die Produktion legte um 24 Prozent auf 17 PJ zu.

Der Anteil anrechenbarer Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen (Wasserkraft, Biomasse, Windkraft, Photovoltaik und Geothermie) legte im Vorjahr um 2,3 Prozentpunkte auf 69,2 Prozent zu.

Starker Ausbau der Fernwärme

Im Wärmebereich ging der Fernwärme-Endverbrauch (-8,7 Prozent auf 73 PJ) weniger stark zurück als die Heizgradsumme (-19,2 Prozent). Das liegt laut Statistik Austria am starken Ausbau der Fernwärmenetze.

Die Haushalte brauchten 2014 deutlich weniger Kohle, Gas und Öl (-17 Prozent), ihr Stromverbrauch ging dagegen nur um 3,5 Prozent zurück.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) findet laut einer Aussendung, dass Österreich im internationalen Vergleich ein "besonders nachhaltiges Energiesystem" habe. (APA, 27.11.2015)