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Schädel- und Gesichtsrekonstruktion von "Bernie", der im 7. oder 8. Jahrhundert im heutigen Niedersachsen gelebt hat.

Foto: APA/EPA/THORSTENÜHELMERICHS

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Emden – Nach 108 Jahren bekommt der Mann von Bernuthsfeld, eine Moorleiche aus dem frühmittelalterlichen Ostfriesland, wieder ein Gesicht. Forscher haben den stark beschädigten Schädel von "Bernie" rekonstruiert und mit Computerhilfe ein fast lebensechtes Abbild geschaffen. Das Modell und Zeichnungen in verschiedenen Variationen wurden nun im Ostfriesischen Landesmuseum Emden vorgestellt.

"Bernie" war 1907 von Torfstechern in einem Moor im niedersächsischen Landkreis Aurich entdeckt worden. Es handelt sich um die Leiche eines etwa 40 bis 60 Jahre alten Mannes, der aus dem 7. oder 8. Jahrhundert stammt und eines natürlichen Todes gestorben sein dürfte. Außer den Gebeinen selbst ist auch die Wollbekleidung des Mannes im Moor sehr gut konserviert worden.

Die aktuelle Rekonstruktion stellte die Wissenschafter vor einige Herausforderungen. Schon bei der Entdeckung vor über 100 Jahren war das Skelett beschädigt worden: Die Finder, die das Alter des Skeletts nicht ahnen konnten, wollten nicht in einen Mordfall verwickelt werden und vergruben es an anderer Stelle wieder. Erst als die Polizei doch noch von dem Fund erfuhr, wurde "Bernie" freigelegt. (red, APA, 29. 11. 2015)