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IT-Sicherheitsexperte Eugene Kaspersky sieht gröbere Versäumnisse der staatlichen Behörden und sozialen Netzwerke beim Kampf gegen den Islamischen Staat.

Foto: Reuters/Stapleton

Nach dem Terroranschlag in Paris hatte das Online-Kollektiv Anonymous angekündigt, den Islamischen Staat mit einem Netzkrieg zu bekämpfen. Der russische IT-Sicherheitsexperte Eugene Kaspersky kann dem nichts abgewinnen, wie er im Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin Spiegel sagt. Vielmehr sollten "das die staatlichen Behörden und sozialen Netzwerke selbst in den Griff bekommen", so Kaspersky.

Warnung vor großangelegten Cyber-Angriffen

Der russische Unternehmer warnt zudem davor, dass der Islamische Staat groß angelegte Cyber-Angriffe planen könnte und dafür auf Söldner zurückgreift. "Ich fürchte, wenn die Mafia talentierte Hacker für ihre Zwecke anheuern kann, dann können islamistische Terroristen das auch", gab Kaspersky ferner an. EU-Digitalkommissar Günther Oettinger warnte ebenso vor derartigen Attacken und sprach sich deutlich für eine Aufrüstung der Geheimdienste aus.

Jagd auf Online-Kriminelle erfolgreich

Kaspersky verortet zumindest bei der Jagd auf Online-Kriminelle deutliche Fortschritte. Anfang des Jahres hatte das Kaspersky Lab aufgedeckt, dass ein internationaler Cybercrime-Ring seit dem Jahr 2013 eine Milliarde US-Dollar von rund 100 Banken erbeutet hätte. Mittlerweile hätte man zahlreiche mutmaßliche Täter verhaftet, die zum Großteil aus Russland stammen sollen. (dk, 28.11.2015)