Athen – Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras ist bei der geplanten Pensionsreform unter Druck geraten. Die Chefs der drei Oppositionsparteien hätten ihm ihre Unterstützung bei dem Vorhaben verweigert, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter am Samstagabend zu Journalisten nach einer hitzigen Debatte.

Tsipras' Mehrheit im Parlament ist auf drei Sitze geschrumpft. Bis zum Jahresende muss das krisengeschüttelte Euro-Land weitere Einschnitte bei den Pensionen beschließen, um Hilfsgelder in der Höhe von einer Milliarde Euro von den internationalen Geldgebern zu erhalten.

Das Land war im Juli durch das dritte Hilfspaket der Euro-Staaten vor der Staatspleite und einem drohenden Austritt aus der Eurozone bewahrt worden. Für die in Aussicht gestellten insgesamt 86 Milliarden Euro musste sich Griechenland jedoch zu Reformen und Sparauflagen verpflichten.

Piraeus Bank bekommt Finanzspritze

Indes teilte die EU-Kommission am Sonntag mit, dass die griechische Piraeus Bank eine Finanzspritze von 2,72 Milliarden Euro bekommt. Auch private Investoren sollen helfen, den Kapitalbedarf der Bank zu decken. Die Bank ist nach Angaben der Brüsseler Behörde der wichtigste Kreditgeber für griechische Firmen und Privatleute.

Die Piraeus Bank wurde neben drei anderen großen Banken des Landes von der europäischen Bankenaufsicht überprüft.

Griechenland kann im Rahmen des Rettungsprogramms auf bis zu zehn Milliarden Euro zurückgreifen, um seine Banken mit Kapital auszustatten. Nach Angaben des Chefs des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, wird dieser Betrag voraussichtlich nicht ausgeschöpft. (APA, 29.11.2015)