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Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien – Nach sechs Jahren Bauzeit ist es bald so weit: Der Wiener Hauptbahnhof geht mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember in Vollbetrieb. Die wesentlichste Änderung ist, dass alle aus dem Westen kommenden Fernverkehrszüge nicht mehr am Westbahnhof halten, sondern via Bahnhof Meidling an den neuen Verkehrsknotenpunkt angeschlossen werden. Bis es so weit ist, müssen noch letzten Arbeiten getätigt werden.

So sind beispielsweise die Gleisanlagen an der Ostseite im Moment noch provisorisch mit den weiterführenden Gleisen der Ostbahn verbunden. Der betreffende Abschnitt befindet sich zwischen dem Hauptbahnhof und der Gudrunstraße. Er wird fertiggestellt und mit Fahrplanwechsel den Betrieb aufnehmen, hieß es am Montag seitens der ÖBB.

Zum selben Zeitpunkt wird auch ein rund 1,5 Kilometer langer Tunnelabschnitt entlang der Arsenalstraße eröffnet. Dadurch könne ein kurzes Umsteigen direkt am Bahnsteig angeboten werden, hoben die Bundesbahnen hervor. Denn so sei es möglich, dass zwei Züge aus einer Richtung auf dem Bahnsteig zeitgleich einfahren.

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Sechs Jahre Bauzeit

Die Umwandlung des ehemaligen Südbahnhofs zum Hauptbahnhof mit dem prägnanten Rautendach als Wahrzeichen dauerte sechs Jahre: 2009 ist der Südbahnhof geschlossen worden. Es folgten der Abbruch und anschließend der Bau des neuen Hauptbahnhofs auf dem Areal beim Wiedner Gürtel.

2012 nahm der Hauptbahnhof für Schnellbahnen beziehungsweise Regionalzüge den Teilbetrieb auf. 2014 fuhren auch die ersten Fernzüge ein. Dabei handelte es sich um Verbindungen nach respektive von Süden (Italien, Slowenien, Graz oder Villach), Osten (Budapest) und Norden (Brünn, Prag, Warschau).

Durchgangsbahnhof

Mit 13. Dezember werden nun auch die aus dem Westen kommenden Fernverkehrszüge am Bahnhof Meidling und schließlich am Hauptbahnhof halten. Es werden nicht weniger als 1.105 Züge und 120.000 Passagiere täglich erwartet. Der neue Hauptbahnhof dient dann somit als Durchgangsbahnhof, der die Verkehrswege nach Norden, Süden, Osten und Westen an einer Station bündelt.

Die Vorteile für die Kunden lägen in neu geschaffenen Verbindungen, warben die ÖBB. So sei fast jedes angebotene Fernverkehrsreiseziel über den Hauptbahnhof mit maximal einmal umsteigen erreichbar, hieß es weiters. Auch die Erreichbarkeit des Flughafens Wien-Schwechat werde verbessert.

Eine Milliarde Euro Kosten

Die ÖBB versprechen sich außerdem auch mehr Effizienz im Betrieb. Statt von drei vollwertigen Produktions- und Technikstandorten würden die Arbeiten zum Beispiel künftig von den Technischen Services am Matzleinsdorfer Platz erledigt werden.

Lange Überstellfahrten für den Fernverkehr etwa vom Westbahnhof durch das gesamte Stadtgebiete entfallen. Die Kosten für den Bahnhofsbau betrugen rund eine Milliarde Euro. Er sei pünktlich und ohne Kostenüberschreitung fertig geworden, hieß es.

Anlässlich der bevorstehenden Hauptbahnhof-Vollinbetriebnahme gibt es für Bahnfahrer auch ein spezielles Angebot – in Form von Aktionstickets ab neun Euro. Diese gelten für den Zeitraum zwischen 7. Jänner 2016 und 17. März 2016. Ausgenommen davon sind der 29. und 30. Jänner sowie der 6. Februar. Das Kontingent ist allerdings auf 50.000 Tickets beschränkt, die ab sofort im Vorverkauf erhältlich sind.

Der Westbahnhof wird ob der Umstellung nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Über ihn wird künftig der Pendlerverkehr abgewickelt, das heißt, die Regionalzüge aus dem Westen werden dort halten. Ebenfalls treu bleibt der Station die Westbahn, wie das Unternehmen in einer Aussendung am Montag versicherte. Mit dem Fahrplanwechsel würde es bis zu 19 Abfahrten oder Ankünfte pro Tag geben. (APA, 30.11.2015)