Ramadi – Das irakische Militär hat nach eigenen Angaben die Bewohner der von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) kontrollierten Stadt Ramadi aufgefordert, diese sofort zu verlassen. Das teilte ein Sprecher der irakischen Sicherheitskräfte am Montag mit.

Seinen Angaben nach berichteten Bewohner der Stadt aber, der IS habe gedroht, diejenigen umzubringen, die den Anweisungen des Militärs folge leisten. Dem Militärsprecher zufolge betrachten die Extremisten die rund 50.000 Bürger unter ihrer Kontrolle als Geiseln. Demnach müssten Familien, die versuchen, Ramadi zu verlassen, eine Strafe von umgerechnet 5.600 Euro pro Familie an den IS zahlen.

Im Mai hatte das irakische Militär die Hauptstadt der Provinz Anbar an die Extremisten verloren. Seither versucht die Armee vergeblich, die Stadt zurückzugewinnen. Der Aufruf deutet auf eine bevorstehende Offensive hin, Details dazu wurden jedoch nicht genannt. Auch US-Soldaten sind im Irak im Einsatz. Eine US-geführte Koalition fliegt seit mehr als einem Jahr Luftangriffe auf IS-Stellungen. (APA, 30.11.2015)