Brüssel – Der Nato-Einsatz in Afghanistan soll im kommenden Jahr von rund 12.000 Soldaten bestritten werden. Die beteiligten Staaten würden damit fast so viele Truppen zur Verfügung stellen wie 2015, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag. Zuletzt waren 13.110 Soldaten für den Einsatz gemeldet.

Etliche Nato-Partner wie Deutschland und die USA hatten für 2016 eigentlich einen weitreichenden Truppenabzug geplant. Heftige Angriffe radikalislamischer Taliban-Rebellen auf Städte wie Kunduz führten zuletzt aber zu einem Umdenken. Beim Nato-Außenministertreffen am Dienstag in Brüssel soll sogar der Weg für eine Ausweitung des Engagements geebnet werden.

Deutschland erhöht Beraterkontingent

Unter anderem ist vorgesehen, Nato-Ausbildner wieder verstärkt direkt in Krisenregionen einzusetzen. Zudem soll die Weitergabe von Aufklärungserkenntnissen an afghanische Sicherheitskräfte geprüft werden. So ließe sich möglicherweise verhindern, dass diese wie zuletzt in Kunduz von Angriffen überrascht werden.

Deutschland will künftig bis zu 980 Soldaten für die Beratungs- und Ausbildungsmission "Resolute Support" stellen, 130 mehr als bisher. Die USA werden laut Stoltenberg ungefähr die Hälfte der rund 12.000 Soldaten stellen. (APA, 30.11.2015)