Android 6.0.1 mit mehr als 200 neuen Emojis.

Man könnte meinen, die gesamte Smartphone-Welt dreht sich nur mehr um Emojis: Nachdem vor einigen Wochen Apple mit iOS 9.1 seinen Support für die beliebten Minigrafiken erheblich erweitert hat, zieht nun auch Google nach.

Update

Mit Android 6.0.1 hat der Softwarehersteller eine neue Version seines mobilen Betriebssystems veröffentlicht. Mehr als 200 neue Emojis bringt das Update, vom Einhorn bis zum vulkanischen Gruß stehen den Nutzern also viele neue Möglichkeiten zur Verfügung, ihren Gemütszustand bildlich zum Ausdruck zu bringen.

Unicode

Um dies zu ermöglichen, vollzieht Google den Sprung auf Unicode 8.0 in seiner Softwareplattform, und aktualisiert seine eigenen Schriftsätze. Dies ist auch der Grund dafür, warum es für die neuen Emojis nicht einfach mit einem Update des Google Keyboards über den Play Store getan ist – die entsprechenden Komponenten kann Google – zumindest derzeit – nur über neue Betriebssystemversionen aktualisieren.

Tablet-Navigation

Jenseits der Emojis konzentriert sich Android 6.0.1 vor allem auf die Fehlerbereinigung, es sind aber auch zwei relevante Feature-Veränderungen vorgenommen worden, wie Arstechnica berichtet. So ist bei Tablets die Navigation nun zweigeteilt: Zurück- und Home-Knopf sind jetzt am linken Rand des Bildschirms, die Taskübersicht am Rechten. Entfernt erinnert dies an den Aufbau, den Google bei früheren Tabletversionen von Android pflegte. Diese Änderung geht wohl nicht ganz zufällig mit dem bevorstehenden Launch des Google-eigenen Pixel C einher, auf Nexus 7 und Nexus 9 zeigt sich das Verhalten nach dem Update jedenfalls nicht.

Störungsfrei

Die zweite Änderung befindet sich beim "Do Not Disturb"-Modus: Bei dessen Aktivierung, kann als Endzeitpunkt nun der nächste Alarm ausgewählt werden. Diese Funktion war schon in Android 5.x zu finden, mit dem Update auf "Marshmallow" ist sie aber verloren gegangen.

Sicherheit

Zu all dem kommen noch zahlreiche Sicherheitsverbesserungen, das entsprechende monatliche Update hat Google also gleich in Android 6.0.1 gepackt. Im zugehörigen Security Bulletin geht der Softwarehersteller auf die Details ein.

Details

Demnach werden dieses Monat eine ganze Reihe von kritischen Sicherheitslücken im Mediaserver von Android geschlossen, die zum Teil von Außen – also etwa eine manipulierte Webseite – zum Einschmuggeln von Code ausgenutzt werden könnten. Ebenfalls relevant ist eine Lücke im Kernel, mit der Angreifer zu Root-Rechten kommen könnten. Dies könnte infolge genutzt werden, um Malware dauerhaft im System zu verankern, hier würde dann nur mehr ein Neuflashen eines Systemimages Abhilfe bieten.

Update

Laut Google hat die Auslieferung von Android 6.0.1 an die aktuell noch unterstützten Geräte der eigenen Nexus-Linie bereits begonnen. Wie gewohnt kann es aber einige Tage bis Wochen dauern, bis das Update auch bei allen Usern angekommen ist. Für besonders ungeduldige Naturen wurden aber bereits die passenden Factory Images veröffentlicht, mit denen ein Nexus-Gerät frisch aufgesetzt werden kann.

Eine Sonderstellung nimmt in der Nexus-Welt derzeit das Nexus 10 ein: Dies erhält zwar keine Aktualisierung auf Android 6 mehr, die aktuellen Sicherheitslücken werden dort aber mit einem neuen Update für Lollipop geschlossen. Mit diesem wird – wie durch Android 6.0.1 – der in den Systeminformaten einsehbare Security Patch Level auf den 1. Dezember 2015 gehoben.

Welche anderen Android-Geräte wann ein entsprechendes Update erhalten werden, ist wie gehabt unklar. (Andreas Proschofsky, 7.12.2015)