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Mate Jelic hat diesmal seine Chance genützt, der 25-jährige Kroate machte den zweiten Treffer und jubelte ausgiebig.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Da es keine bedeutungslosen Fußballspiele geben soll und darf, hat Rapids Trainer Zoran Barisic das abschließende Match der Gruppenphase als "sehr wichtig" eingestuft. Obwohl der Aufstieg längst fixiert war. Einem lieblosen Schaulaufen gegen Dinamo Minsk wurde eine Absage erteilt, die 34.800 Fans sind am Donnerstagabend nicht ins Happel-Stadion gekommen, um sich zu fadisieren. Die Verletztenliste war und ist umfangreich, Keeper Jan Novota (hat seinen Vertrag bis 2018 verlängert), Christopher Dibon, Louis Schaub und Philipp Schobesberger konnte nicht eingesetzt werden. Aber Rapids Kader ist relativ breit aufgestellt und Minsk zählt nicht zu den Allergrößten des Sports. Als Mittelstürmer wurde Mate Jelic aufgeboten, er wechselt sich mit Philipp Prosenik ab, beiden ist gemein, dass sie nicht in Serie treffen.

Rapid begann forsch, die Weißrussen lauerten auf Konter. 20. Minute: Begunov legt Thanos Petsos im Strafraum, Kapitän Steffen Hofmann bekam die Gelegenheit, sein 70. Europacupmatch gebührlich zu feiern. Allerdings schoss er den Strafstoß weder scharf noch platziert, Goalie Gutor wehrte ab. Der 35-jährige Hofmann hätte mehr erwartet und verdient. Gutor hat bereits drei Elfer im Playoff gegen Red Bull Salzburg gehalten, das war dem Rapidler Hofmann aber wurscht.

29. Minute: Der andere Hofmann, der 22-jährige Maximilian, macht es besser. Nach einem Corner von Florian Kainz gelangt der Ball zu Stephan Auer, dessen Abschlag fällt auf den Kopf von Hofmann, Gutor reagiert blendend, den Abpraller verwertet der Innenverteidiger zum 1:0. Dinamo war nicht von der Rolle, Korytko traf die Stange (42.). Nach der Pause blieb Rapid leicht dominant. 59. Minute: wunderbare Kombination, via Kainz und Mario Pavelic gelangt der Ball zu Jelic, der das 2:0 besorgt. Der Kroate trifft vielleicht nicht in Serie, aber er trifft. 64. Minute: El Monir verkürzt nach einem Solo durch halb Wien auf 1:2. Dinamo drängte, Rapid verteidigte, kämpfte. Und wurde sogar Gruppensieger, da Viktoria Pilsen gegen Villarreal ein 3:3 erreichte. Barisic sagte: "Es ist phänomenal, Respekt."

Es gilt noch das Ligaspiel am Sonntag bei Titelverteidiger Salzburg zu überstehen. Am Montag wird um 13 Uhr in Nyon das Sechzehntelfinale der Europa League gelost, das ist zumindest körperlich nicht anstrengend. Im Gegensatz zur Weihnachtsfeier, die dann am Abend in der Pyramide Vösendorf vermutlich spät endet. Rapid trifft als Gruppenerster auf einen Gruppenzweiten oder einen der vier schlechteren Absteiger aus der Champions League. Manchester United ist auszuschließen. Gekickt wird am 18. und 25. Februar 2016, zunächst auswärts, dann im Happel-Stadion. Rund acht Millionen Euro an Prämien wurden bisher verdient. (Christian Hackl, 10.12.2015)

Europa-League, Gruppe E, 6. Runde

SK Rapid Wien – Dinamo Minsk 2:1 (1:0)
Ernst-Happel-Stadion, 34.800 Zuschauer, SR Aghajew (AZE)

Torfolge:
1:0 (29.) M. Hofmann
2:0 (59.) Jelic
2:1 (64.) El-Monir

Rapid: Strebinger – Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Auer – Petsos, Schwab – Alar (80. Stangl), S. Hofmann (65. Grahovac), F. Kainz – Jelic (72. Prosenik)

Dinamo Minsk: Gutor – Begunow, Politewitsch, Bangura, Witus – Korytko (85. Bulyga), Korzun, Premudrow (61. Woronkow), Adamovic (64. El Monir) – Udoji, Beciraj

Gelbe Karten: Auer bzw. keine

Die möglichen Rapid-Gegner im Sechzehntelfinale im Überblick:

FC Sevilla
Valencia
Galatasaray Istanbul
Schachtar Donezk
Fenerbahce Istanbul
FC Sion
Borussia Dortmund
Midtjylland
Olympique Marseille
St. Etienne
Sporting Lissabon
Fiorentina
Anderlecht
Sparta Prag
FC Augsburg