Rhinozeroshörner gelten in Asien als Aphrodisiakum

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Johannesburg/Pjöngjang – Südafrika hat laut einem Medienbericht einen ranghohen nordkoreanischen Diplomaten wegen mutmaßlichen Schmuggels von Rhinozeroshorn ausgewiesen. Die Botschaft Nordkoreas wollte sich am Donnerstag nicht zu dem Vorfall äußern. Das südafrikanische Außenministerium teilte mit, man sei über die Rückkehr des Diplomaten nach Nordkorea informiert worden.

Zuvor hatte die Webseite "News24" berichtet, der Diplomat habe seine Immunität sowie Botschaftsgepäck dazu missbraucht, Horn außer Landes zu schaffen. Er habe das Land bereits am 11. Dezember verlassen, nachdem ihm Südafrikas Regierung im November ein 30-tägiges Ausreise-Ultimatum gesetzt habe.

Der Diplomat wurde laut "News24" bereits im Mai in Mosambiks Hauptstadt Maputo festgenommen, nachdem viereinhalb Kilogramm Horn sowie knapp 100.000 Dollar (91.608,65 Euro) in bar in einem Auto gefunden worden seien, das er zum Reisen genutzt habe. Das Auto hatte demnach ein Diplomatenkennzeichen und war auf die nordkoreanische Botschaft in Pretoria registriert.

Mit rund 25.000 Tieren hat Südafrika die größte Population an Nashörnern, die als bedrohte Art gelten. In Asien ist die Nachfrage nach Rhinozeroshörnern groß, weil es angeblich die Potenz fördert. Es wird auch zur Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten eingesetzt. Erst im November hob ein südafrikanisches Gericht das nationale Verbot des Handels mit Nashorn-Horn auf. Das Verbot habe die Lage für die bedrohten Tiere nur verschlimmert, hieß es. (APA, 24.12.2015)