Hassan Rohani will das Ansehen des Islam in der Weltöffentlichkeit verbessern.

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Dubai – Der iranische Präsident Hassan Rohani hat an die Muslime appelliert, das Ansehen ihrer Religion in der Weltöffentlichkeit zu verbessern. Angesichts der Gewalt radikaler Gruppen wie des "Islamischen Staats" (IS) dränge sich diese Pflicht auf, sagte Rohani am Sonntag bei einer Islam-Konferenz in Teheran. Schließlich lehne die islamische Lehre Gewalt ab. Extremismus habe seinen Ursprung in "Engstirnigkeit und Maßlosigkeit".

Kritik an Sprachlosigkeit muslimischer Länder

"Haben wir jemals darüber nachgedacht, dass nicht Feinde, sondern eine gleichwohl kleine Gruppe innerhalb der islamischen Welt die Sprache des Islam benutzt, um ihn als eine Religion des Tötens, der Gewalt, der Peitschenhiebe, der Erpressung und des Unrechts darzustellen?", fragte Rohani.

Der als Reformer geltende Politiker kritisierte die Sprachlosigkeit muslimischer Länder angesichts des Blutvergießens in Syrien, im Irak und Jemen. Der Iran selbst ist mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verbündet und pflegt enge Verbindungen in den Irak. Der IS hat in Syrien und dem Irak weite Landesteile unter seine Kontrolle gebracht, gerät in jüngster Zeit aber zunehmend unter Druck. Im Jemen unterstützt der Iran die Huthi-Rebellen, die dort gegen die vom sunnitischen Saudi-Arabien gestützte Regierung um die Macht kämpfen. (APA, 27.12.2015)