Winter adé, die Austria und Thorsten Fink entschweben Richtung Frühling.

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Wien/Belek – Mit 28 Spielern, 35 Kisten, 120 Paar Schuhen und 110 Trikotsätzen ist Austria Wien zum Trainingslager an die türkische Riviera aufgebrochen. "Wir sind zehn Tage lang von morgens bis abends zusammen. Wir können uns zu 100 Prozent auf unsere Aufgaben konzentrieren, ohne Ablenkungen", sagte Trainer Thorsten Fink am Mittwoch vor der Abreise nach Belek.

Er hofft, dass sich Neuerwerbung Lucas Venuto in der Türkei schnell und gut in die Mannschaft integrieren kann. Der brasilianische Offensivmann würde kürzlich von Grödig verpflichtet. "Er passt menschlich sehr gut zum Team und hat im ersten Trainingsspiel zehn gegen zehn gleich sein erstes Tor geschossen. Die Mannschaft hat ihn rasch ins Herz geschlossen", berichtete Fink. "Lucas musste vor seinem ersten Training singen, nachdem wir ihm erzählt hatten, dass das unser übliches Willkommensritual sei. Ist es nicht, aber er hat die Aufgabe bravourös gemeistert."

Trainingslager zu früh für Almer

Alexander Grünwald soll nach seinen Rückenproblemen in den nächsten Tagen ans Mannschaftstraining herangeführt werden. Der am Knie verletzte Tormann Robert Almer wird dagegen seine Therapie in Deutschland fortsetzen. Fink: "Robert ist auf einem sehr guten Weg, aber das Trainingslager kommt noch zu früh."

Zu den Erwartungen an das Frühjahr meinte Fink: "Wir wollen uns im Defensivbereich etwas stabilisieren und den Spielaufbau weiter verbessern. Die Vorbereitung ist perfekt, um Automatismen und Abläufe einzustudieren. Unsere Saisonziele? Wir wollen den Cup gewinnen und in der Meisterschaft Dritter werden. Wenn's gut läuft, können wir vielleicht die beiden Topteams (Salzburg und Rapid, Anm.) ärgern."

Man habe nun ausreichend Zeit, konzentriert zu arbeiten. Das ausführliche Zusammensein soll sich auch positiv auf das Teambuilding auswirken, meinte Fink in einer Aussendung der Violetten: "Das ist eine Phase im Jahr, in der die Mannschaft eng zusammenrückt." Auch im taktischen Bereich wolle man den einen oder anderen Schwerpunkt zu setzen. Angenehme Temperaturen und gute Platzverhältnisse bieten die nötigen Voraussetzungen.

Auch die Betreuer kommen dran

Im Vergleich zu den letzten Jahren ist ein größeres Betreuerteam mit von der Partie, das auch einen Videoanalysten umfasst. So kann die Trainingsarbeit individueller gestaltet werden. Fink: "Wir werden diese Zeit intensiv nutzen. Es wird täglich Sitzungen geben, in denen wir unsere Eindrücke austauschen, analysieren und dementsprechend laufend das Training anpassen können. Wir werden viele Videos analysieren und haben uns einige Statistiken herausgesucht, über die wir sprechen werden."

Die Austria bestreitet in der Türkei vier Testspiele. Erster Gegner ist am Freitag Werder Bremen, es folgen Matches gegen den FC Biel (Samstag), Heidenheim (Dienstag) und Sandhausen (22. Jänner). (red, 13.1.2016)