Es muss hier auch eine Stimme der Vernunft geben, selbst wenn man es damit unter Liebhabern und Puristen schwerhat, noch ernst genommen zu werden: Opel Astra, dein Auto des Jahres? Hä, hä, hä! Ja was denn sonst? Den abgehobenen Luxusschlitten auf den glänzenden Lack hereinzufallen, ist nun wirklich nicht schwierig, vielleicht ein Privileg der Jungen. Aber wenn man eh schon alles durchhat?

Schau dir doch so einen Astra einmal an: Er ist ein Riesensprung vorwärts für die Rüsselsheimer. Er ist ein leichtfüßiger sparsamer komfortabler familientauglicher Kompaktwagen, der ein Maximum an Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen imstande ist. Und man kann ihn, wenn man fleißig ist und mit Geld umgehen kann, auch noch von seinem Nettogehalt kaufen, ohne Bilanztricks oder ohne gleich bankrottzugehen. Und er ist modern: elektronisch so weit aufgerüstet, dass man alles versteht, dass alles funktioniert und dass man es noch immer bezahlen kann. Und Super-LED-Scheinwerfer gibt es auch als sogenanntes Alleinstellungsmerkmal in dieser Klasse.

Nachlese:

Opel Astra: Wie aus dem Ei gepellt

Foto: Opel

Zweiter Platz: Toyota Mirai. Der wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Toyota ist ein Meilenstein in der Automobilgeschichte, den wir nie vergessen werden, auch wenn er nicht zwangsweise zum Erfolgsmodell werden muss. Wasserstoff ist ein logischer Energieträger, wenn man von fossilen Brennstoffen ganz wegwill. Wasserstoff, dessen Energie in einer Brennstoffzelle in elektrischen Strom umgewandelt wird, um einen Elektromotor zu betreiben, wird kommen. Es könnte aber sein, dass diese Konfiguration des Antriebs mit Fortschritten in der Batterietechnologie den größeren und schwereren Fahrzeugen vorbehalten bleiben wird, weil normale Autos auch mit herkömmlichen Batterien ausreichende Reichweite erzielen werden. Egal: Toyota kann es. Toyota hat es.

Nachlese:

Toyota Mirai: Innovation der Saison

Foto: Toyota

Dritter Platz: BMW X1. So eine innere Wandlung bei gleichzeitiger Stärkung des gewohnten Charakters hat noch kein anderes Auto durchgemacht. Der neue X1 sieht dem alten verdammt ähnlich und ist trotzdem ein komplett anderes Auto, das sich aber wiederum im Fahrgefühl nicht wesentlich von seinem Vorgänger unterscheidet, was auch wieder sehr erwünscht war und ist. Der neue X1 hat in seiner Grundstruktur Frontantrieb und ist in vielen Teilen baugleich mit der frontgetriebenen 2er-Reihe. Aber wirklich zählen tut er natürlich als Allradler, vor allem, wenn’s glatt wird draußen. (Rudolf Skarics, 15.1.2016)

Nachlese:

BMW X1: Wie man sich seriös dem SUV hingibt

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

Foto: Andreas Stockinger