Ein Werkt des in Ghana geborenen Künstlers Amoako Boafo.

Foto: Amoako Boafo

Migrantische Kunst sichtbar machen. Dieses Ziel hat sich das Projekt "kültüř gemma" gesetzt. "Im Einwanderungsland Österreich ist migrantische Kunst noch immer eine Rarität. Sie wird weniger wahrgenommen und weniger gefördert als nicht-migrantische Kunst," sagt Galia Baeva, Leiterin von kültüř gemma. Sie kämpft mit ihrem Team für eine "Visibilisierung migrantischer Kunst" und für eine Umverteilung der Ressourcen.

Stipendien und Fellowships

Seit mittlerweile vier Jahren greift das von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) geförderte Projekt migrantischen KünstlerInnen unter die Arme. "Wir verleihen jährlich vier Stipendien und seit letztem Jahr auch drei Fellowships," so Baeva. Die "Fellows" erhalten die Möglichkeit für ein Jahr mit einer Kunst- und Kultureinrichtung zusammenzuarbeiten und die StipendiatInnen erhalten ein einjähriges Arbeitsstipendium.

Eine von den Stipendiatinnen des Jahrgangs 2015 ist Stephanie Misa. Die Künstlerin mit philippinischen Wurzeln beschäftigt sich in Ihrer Kunst mit migrantischen Communities und wie diese "ihre Sichtbarkeit in der Gesellschaft und dem Land in dem sie leben ausdrücken." Sie arbeitet vor allem mit Installationen verbunden mit Audio- und Video-Elementen. Eine ihrer aktuellen Arbeiten handelt über die philippinische Community in Wien. "Die Philippiner und da vor allem die philippinischen Frauen und Mütter sind für ihre Arbeit – insbesondere als Krankenhauspersonal – bekannt. Ich habe mich in meiner Arbeit gefragt, wie sich die zweite Generation selbst betrachtet, wie sie ihre Identität hier leben und wie sie von der Gesellschaft wahrgenommen werden" sagt die Künstlerin.

Zwei Veranstaltungen

Am Freitag, den 22. Jänner wird dann der Jahrgang 2015 ihre Abschlusspräsentation im Tanzquartier/Halle G abhalten. "Heuer war ein wirklich starker Jahrgang, unsere KünstlerInnen waren sehr produktiv, die Besucher werden vieles geboten bekommen," sagt Baeva. So wird am 23. Jänner etwa die erfolgreiche philippinische Tänzerin Eisa Jocson in einer Kooperation mit kültüř gemma ihr neuestes Werk HOST ebenfalls im Tanzquartier/ Halle G vorstellen. (Siniša Puktalović, 17.01.2016)