Während in Österreich alle automobile Aufmerksamkeit auf die Vienna Autoshow gerichtet war, findet in Detroit die North American International Auto Show statt. Was sich dort tut, zeigt ein kleiner Messerundblick

In Detroit geht soeben die North American International Auto Show über die Bühne, und da ist heuer wieder einiges los. VW etwa zeigt mit der Studie Tiguan GTE Active Concept, welches Potenzial deren technische Architektur einerseits, der Plug-in-Hybridantrieb andererseits bietet. Interessant auch: elektrische Kardanwelle!

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Audi hat nicht nur eine spannende Studie mitgebracht (h-tron quattro concept mit Brennstoffzellen und Wasserstoff als Sprit), sondern auch die Serienversion des neuen A4 allroad quattro. Die zweite Auflage kommt wie gehabt mit mehr Bodenfreiheit und im Rustikallook daher, Leistungsspektrum: 150 bis 272 PS. Ab Mitte April.

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Und hier das aus europäischer Sicht wohl wichtigste Serienmodell: Weltpremiere für die neue E-Klasse. Mercedes' Kernbaureihe gibt sich wie gewohnt extrem innovationsstark, sie will bei Komfort (z. B. neue Mehrkammerluftfederung), Sicherheit und Verbrauch neue Maßstäbe setzen. Leistungsspektrum: 184 bis 333 PS. Ab 2. April.

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Dann noch rasch zwei g'schmackige Sportcoupés aus Japan. Toyotas Nobelableger Lexus LC 500 fährt selbstbewusst mit 5,0-Liter-V8 (473 PS!) und neu entwickelter Zehn-Stufen-Automatik vor, der Sprint von null auf 100 km/h soll in unter 4,5 Sekunden erreicht sein. Marktstart in Europa ist leider erst gegen Jahreswechsel.

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Immerhin bis zu 405 PS (bereitgestellt von einem 3,0-Liter-V6) leistet der Infiniti Q60, der ebenfalls in Detroit debütierte – die schwächere Version kommt auf 211 PS. Ähnlich wie der Lexus setzt auch der Infiniti auf stilistische Eigenart. Die ersten Q60 kommen vermutlich gegen Jahresende nach Österreich.

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Vorerst nicht nach Österreich kommt der Titan Warrior, den hier Jose Munz, Vizepräsident von Nissan, präsentiert. Noch steht nicht einmal fest, ob der Concept-Pickup-Truck überhaupt je gebaut wird. Als Studie trägt er einen 5,0-Liter-V8-Diesel mit 314 PS Leistung und einen Drehmoment von 752 Newtonmeter. Dabei ist der Motor das zierlichste an dem Monster, das 6,2 Meter lang, 2,2 Meter breit ist und auf 37-Zöllern ruht.

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22-Zöller hingegen reichen dem Honda-Ableger Acura, obwohl auch er über fünf Meter lang ist und fast so breit wie der Titan Warrior. Dafür ist er nur 1,32 Meter hoch. Dennoch dürfte das nicht der Grund sein, warum das Lenkrad oben und unten abgeflacht ist. Da dürfte eher japanische Verspieltheit dahinter stecken. Wie auch beim Scanner, der die Personen vorm Einsteigen ausstalliert und die Sitze entsprechend in Position bringt.

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Ford-Ableger Lincoln zeigt mit dem neuen Continental, was die Amerikaner unter Premium verstehen und wie sie in der Oberliga des Automobilbaus mitmischen wollen. Nettes Gimmick am Lincoln sind die Türgriffe, die erst ausfahren, wenn man sich dem Wagen nähert, sonst aber quasi unsichtbar sind. Beim Antrieb gibt man sich auch nicht bescheiden: Ein 3,0-Liter-Bi-Turbo mit 400 PS und 540 Newtonmeter versorgt alle vier Räder.

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Nicht nur als Allrad, sondern auch als Frontkratzer kommt der neue GMC Acadia. Er ist um mehr als 300 Kilogramm leichter als sein Vorgänger, und auch um ein ganzes Eck kompakter – jetzt sogar weniger als fünf Meter lang. Als Antrieb gibt es einen 197 PS starken 2,5 Liter großen Vier-, und einen 314 PS starken 3,6 Liter Sechs-Zylinder. Bei einem derartigen "Mid-Size-SUV" muss man sich schon hart auf die Zunge beißen um keine flachen Abgas-Skandal-Zoten zu reißen.

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Flach ist auch das Highlight der Messe in Detroit, der Buick Avista. Displays ersetzen die herkömmlichen Instrumente, das Lenkrad ist oben und unten abgeflacht und zwecks der schöneren Optik hat Buick auf die B-Säule verzichtet. Angetrieben wird der Avista von einem 460 PS starken 3,0-Liter-V6-Bi-Turbo.

Der Avista ist auch der Grund, warum einige Opel-Jünger jetzt schwitzige Hände bekommen. Denn man munkelt, dass dieser Buick so ähnlich auch als Calibra-Nachfolger nach Europa kommen könnte. (stock, glu, 19.1.2016)

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