Yaoundé– Ein Selbstmordattentäter hat im Norden Kameruns mindestens fünf Menschen mit sich in den Tod gerissen. Der Anschlag in der kleinen Ortschaft Nguetchewe im Norden des afrikanischen Landes, das schon mehrmals Ziel islamistischer Angriffe war, ereignete sich rund fünf Tage nach einem ähnlichen Anschlag, bei dem in einer anderen Moschee zwölf Menschen ums Leben kamen. Laut Angaben des zuständigen Provinzgouverneurs gegenüber der Deutschen Presse-Agentur soll der Mann seinen Sprengstoffgürtel während des Morgengebets in einer Moschee in der Ortschaft , gezündet haben.

Islamistenmiliz Boko Haram vermutlich hinter Anschlag

Der Täter soll der Islamistengruppe Boko Haram angehört haben. Kameruns Norden, der an Nigeria grenzt, ist regelmäßig von Anschlägen der sunnitischen Fundamentalisten betroffen, die vor allem den Nordosten Nigerias terrorisieren. Die Islamisten wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten – mit strengster Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia. Bei Anschlägen der Gruppe wurden seit 2009 mindestens 14.000 Menschen getötet.

Militärkoaltion im Kampf gegen Terrorismus

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch die Islamisten hat die kamerunische Regierung ihre militärische Präsenz entlang der nigerianischen Grenzen erhöht und hat sich zudem einer regionalen Militärkoalition (gemeinsam mit Nigeria, Niger, Tschad und Benin) gegen die Terrorgruppe Boko Haram angeschlossen. (APA, red, 18.01.2016)