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Farc-Patrouille in Antioquia, 6. Jänner 2016.

Foto: AP/Rodrigo Abd

Havanna – Kolumbiens Regierung und die Farc-Guerilla haben sich bei ihren Friedensverhandlungen auf eine von der Uno überwachte Waffenruhe geeinigt. Wie beide Seiten am Dienstag mitteilten, soll der UN-Sicherheitsrat um die Schaffung einer Beobachtermission gebeten werden.

Unbewaffnete Beobachter der Uno und der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac) sollen den Angaben zufolge nach der Unterzeichnung eines Friedensvertrags zwölf Monate lang die Waffenruhe und die Entwaffnung der Rebellen kontrollieren.

Eine Zustimmung der Vereinten Nationen steht noch aus, gilt aber als wahrscheinlich, weil Generalsekretär Ban Ki-moon bei der ersten Generalversammlung Kolumbien als "eine Priorität des Jahres 2016" bezeichnet hat.

50 Jahre Bürgerkrieg

Die Farc-Guerilla kämpft seit einem halben Jahrhundert gegen den kolumbianischen Staat und Großgrundbesitzer. In dem blutigen Konflikt wurden seitdem mindestens 220.000 Menschen getötet. 5,3 Millionen Menschen wurden durch die Kämpfe in die Flucht getrieben. Die Friedensgespräche zwischen den linksgerichteten Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) und der Regierung aus Bogota hatten vor mehr als drei Jahren in Kubas Hauptstadt Havanna begonnen.

Im September verkündeten Präsident Juan Manuel Santos und der Farc-Kommandant Timoleon Jimenez alias Timochenko bei einem historischen Treffen in Havanna den Durchbruch bei den Verhandlungen. Damals hieß es, das endgültige Friedensabkommen werde in spätestens sechs Monaten, also im März 2016, unterzeichnet. Das Datum wurde von Seiten der Farc später aber wieder infrage gestellt.

Fischer besucht Kuba und Kolumbien

Bundespräsident Heinz Fischer reist Anfang März nach Kuba und Kolumbien. Bei seinen offiziellen Besuchen wird er von Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) und Wirtschaftskammer-Vizepräsident Christoph Matznetter begleitet. In beiden Ländern wird der Bundespräsident mit den Staatsoberhäuptern zusammentreffen und an Wirtschaftsforen teilnehmen, teilte die Präsidentschaftskanzlei am Dienstag mit. (red, APA, AFP, 19.1.2016)