Drei Kochbücher beleuchten die indische Küche unter verschiedenen Blickwinkel.

Die Autorinnen haben alle indische Wurzeln doch jede der drei Frauen hat sich für ihr Kochbuch einen anderen Aspekt der indischen Küche vorgenommen. Für Anjum Anand muss es schnell gehen, Madhur Jaffrey legt den Fokus auf vegetarische Rezepte und Meera Sodha verrät Familienrezepte.

Indische Hausmannskost

Meera Sodhas Großvater ist von Indien nach Uganda ausgewandert. Eine Generation später wurden die Sodhas von Idi Amin aus Uganda vertrieben und landeten in England. Das erklärt, warum einige der Rezepte in Meera Sodhas Kochbuch ugandisch inspiriert sind. Es ist eine sehr persönliche Sammlung von Familienrezepten, die die Foodbloggerin zusammengetragen hat. Und es ist eine erfreulich große Anzahl an Desserts dabei. Das Gelee aus Mango, Limetten & Passionsfrucht wird sicher bald nachgekocht, Kichererbsencurry mit Chapatis gab es diese Woche schon in der EssBar.

Die Autorin hat Menüvorschläge für Vegetarier und Fleischliebhaber zusammengestellt, abhängig von der Anzahl der Esser kommen mehr oder weniger Gerichte gleichzeitig auf den Tisch.

Eine Anleitung, wie man mit den Händen isst, ist ebenso hilfreich, wie die umfangreiche Auflistung der indischen Zutaten. Bilder von Hülsenfrüchten und Gewürzen helfen beim richtigen Einkauf. Es kann gar nichts schief gehen – mit Meera Sodhas Buch kann jeder indisch kochen.

Meera Sodha
Original Indisch

Dorling Kindersley 2015, 312 Seiten, € 20,60

Vegetarisch – fein gewürzt

Die vielfache Kochbuchautorin Madhur Jaffrey hat sich der vegetarischen Küche angenommen. Dafür ist die indische Küche geradezu prädestiniert, denn Bohnen, Linsen, Kichererbsen sind das Grundnahrungsmittel der meisten Inder. So ist in "Ein Wort über Dal" im Kapitel über Hülsenfrüchte alles Wissenswerte darüber nachzulesen.

Die Autorin macht auch auf die in Indien so beliebten – bei uns hingegen weitgehend unbekannten – Reisflocken (Poha) aufmerksam. Das klingt so spannend, dass man es gleich ausprobieren möchte. Doch das Hauptaugenmerk liegt auf den raffinierten Gewürzen der Speisen, die in der indischen Küche eine lange Tradition und oft auch einen gesundheitlichen Hintergrund haben.

Eine sorgfältige und farbenprächtige Präsentation der indischen Küche – nicht nur für Vegetarier.
Madhur Jaffrey
Easy Indisch Vegetarisch

Verlag Knesebeck 2015, 352 Seiten, € 36,-

Indisches Fastfood

Anjum Anand widmet sich in ihrem Buch der schnellen und einfachen indischen Küche. Sie verwendet dazu auch etliche Convenience-Produkte und listet die, die sie vertretbar findet auch einleitend auf.

Mit Kapiteln wie "Nach der Arbeit", "Abendessen in 30 Minuten", oder "Schnelle Familienessen" führt die Autorin durch die Rezeptauswahl und zeigt damit auch worauf ihr Fokus bei der Auswahl liegt.

Bunte Buttons markieren Rezepte die in "10 Minuten fertig" sind oder solche wo mit Convenience-Produkten Zeit beim Kochen gespart werden kann.

Bei so viel Atemlosigkeit ist es gut, dass es auch "slow & easy" Rezepte zur Auswahl gibt. Das Tamarinden-Hähnchen-Curry braucht eben seine Zeit bis das Hendlhaxerl weich ist und auch die anderen Zutaten die richtige Konsistenz haben.

Anjum Anand
Anjuns Indische Küche

Edition Fackelträger 2015, 176 Seiten, € 24,99

(Helga Gartner, 23.01.2016)