Skifahren geht auch mit künstlichem Knie- oder Hüftgelenk problemfrei.

Foto: Foto Design Tom / Orthop. Spital Speising

Sport ist für viele Menschen integrativer Bestandteil ihres Lebens. Kommt dann das Alter und mit ihm die körperlichen Beschwerden, müssen etwa Knie- oder Hüftgelenke künstlich ersetzt werden. Die Betroffenen befürchten daraufhin, die Ausübung ihrer Hobbys sei Geschichte. Dass dem nicht so ist, hat ein Projekt des Orthopädischen Spitals Speising gezeigt, das ehemalige Patienten dabei begleitet hat, mit alten Freizeitbeschäftigungen wieder zurecht zu kommen.

Sportorthopäden des Spitals verbrachten mit 18 ehemaligen Patienten, die in der Klinik einen Gelenkserssatz bekommen hatten, einen Skitag in Schladming. Beim Pistentraining wurden sicheres, ergonomisches und angstfreies Fahren vermittelt. Die Orthopäden gaben den Teilnehmern Tipps aus medizinischer Sicht, die Skiprofis Reinhard Tritscher, Michael Tritscher und Franz Kröll trainierten die ehemaligen Patienten auf der Piste.

Das Resümee der Teilnehmer zwischen 50 und 70 Jahren: Skifahren mit Knie- oder Hüft-Endoprothese ist ohne grobe Einschränkungen möglich. Teilweise geht dies sogar besser als zuvor, da Schmerzen und Beschwerden wegfallen und somit stärkerer Druck auf die Skier ausgeübt werden kann.

Wartezeit nach OP ist notwendig

"Der Gelenksersatz ist tatsächlich kein Hindernis", betont Orthopäde Christian Wurnig, "Voraussetzung für die sportliche Betätigung auf der Piste sollte jedoch sein, dass man schon vor der Operation skibegeistert und halbwegs sicher auf den Brettern war". Zudem ist eine Wartezeit von mehreren Monaten nach dem Eingriff nötig, bevor es auf die Piste gehen kann.

Martin Dominkus, ebenfalls Sportorthopäde in Speising, betonte dass Sport nach einem durchgeführten Gelenksersatz für die Prothesenstabilität förderlich ist, da damit die Muskeln als Stütze rund um die Endoprothese aufgebaut werden.

Auch nach Stürzen sollten sich die betroffenen Skifahrer keine Sorgen machen: Eine Gefahr für einen schnelleren Verschleiß oder gar eine Lockerung der Prothese besteht bei Pistenunfällen in der Regel nicht. (red, 22.1.2016)