Eine Anhängerin der Kommunistschen Partei mit einem Porträt Lenins.

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Putin kritisierte Lenin bei einem Forum der "Allrussischen Volksfront".

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Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich im Rahmen eines Treffens der "Allrussischen Volksfront" am Montag zu den Ideen der Leitfigur der bolschewistischen Revolution, Wladimir Lenin, geäußert. Wenngleich er die sozialistischen und kommunistische Ideen wie "Gleichheit und Brüderlichkeit" für richtig erachte, sei deren Umsetzung in der Sowjetunion weit von diesen Idealen entfernt gewesen.

Das Zarenregime wurde vor der Revolution zwar genau dafür kritisiert, die Bolschewisten hätten nach dessen Sturz jedoch selbst zahlreiche Menschen verfolgen lassen, sagte Putin vor Anhängern am Montag. Als Beispiel nannte er die Ermordung der Zarenfamilie sowie zahlreicher Geistlicher, Ärzte und anderer Angehöriger des Bürgertums.

Recht auf Austritt aus der Sowjetunion

In einer Diskussion mit Stalin um den Aufbau der Sowjetunion sei Lenin zudem im Unrecht gewesen, so der russische Präsident. Er erinnerte daran, dass Lenin für eine "UdSSR auf der Grundlage der vollständigen Gleichberechtigung und des Rechts auf einen Austritt aus der Sowjetunion" eingetreten sei. "Was soll dies anderes sein, wenn nicht eine Zeitbombe", stellte er in den Raum. Zudem habe man die Grenzen innerhalb der Sowjetunion völlig willkürlich gewählt. Der Donbass wäre beispielsweise lediglich aus politischem Kalkül der Ukraine zugesprochen worden, so Putin. Neben der Wirtschafts- und Sozialpolitik hätten Lenins Entscheidungen schließlich zum Zerfall der Sowjetunion geführt. (red, 26.01.2016)