Die Weindegustationsmaschine D-Vine.

Foto: d-Vine

Einfach und schnell muss es gehen. Der Convenience-Gedanke ist nun auch in der Welt des Weins angekommen. Passé sind die Zeiten, als man Weine noch selber öffnen, verkosten und einschenken musste.

Ausgerechnet eine französische Firma präsentierte kürzlich eine Weindegustationsmaschine. Hinter der sperrigen Bezeichnung soll sich eine Art eierlegende Wollmilchsau verstecken: Tatsächlich kann das Wunderding namens D-Vine, sprich "divine" (Vorsicht Wortspiel!) so ziemlich alles, was man sich für den bequemen Genuss erwartet: Man wählt eine Sorte aus 24 angebotenen Weinen, abgefüllt in 0,1-Liter-Pipetten, also der Menge eines knausrig eingeschenkten Glases, steckt sie in das Gerät um 499 Euro – das ist alles.

Weinmaschine

Instanter Genuss, perfekt temperiert und belüftet. Nie wieder zeitraubendes Einkühlen oder Dekantieren. Die Investition sollte sich vor allem für Gastronomen lohnen – den Sommelier können sie ja jetzt einsparen.

Nach Vorbild des Kaffeekapselsystems eines Schweizer Lebensmittelkonzerns will man offensichtlich gewinnbringend den Markt mit Weinmaschinen für Nichtweintrinker überschwemmen. Wer sonst lässt sich derart entmündigen, berauscht sich mit Mickymausmengen und produziert dabei auch noch Unmengen an Müll? Fazit: ein Staubfänger mehr. (Christian Fieber, RONDO, 3.2.2016)