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US-Vizefinanzminister Adam Szubin beschuldigte Wladimir Putin persönlich der Korruption, ...

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... Russlands Außenminister Sergej Lawrow zeigte sich darüber verärgert. Eine Rückkehr zu normalen Beziehungen werde es nicht geben, droht er.

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Moskau – Kremlsprecher Dmitri Peskow hat die Korruptionsvorwürfe von US-Vizefinanzminister Adam Szubin gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin zurückgewiesen. Putin mache seine Freunde reich und dränge Personen, die er nicht als Gefolgsleute betrachte, an den Rand, hatte Szubin zuvor in einer BBC-Dokumentation gesagt. Seinen eigenen Reichtum verstecke Putin, doch die US-Regierung wisse seit Jahren davon. "Für mich ergibt das ein Bild von Korruption", so Szubin.

Peskow bezeichnete die Anschuldigungen als "reine Erfindung und Verleumdung". Beweise sei Szubin schuldig geblieben, daher würden die haltlosen Behauptungen eher ein fahles Licht auf das US-Finanzministerium als auf Putin werfen.

Peskow: Verhältnis zu USA zerstört

Nach Ansicht Peskows haben die jüngsten Beschuldigungen allerdings keinen Einfluss auf die bilateralen Beziehungen. Das Verhältnis zwischen Russland und den USA sei so zerstört, dass es nicht weiter Schaden nehmen könne.

Es ist der zweite persönliche Angriff auf Putin aus dem angelsächsischen Raum innerhalb von acht Tagen: Vor gut einer Woche hatten britische Ermittler erklärt, dass der russische Geheimdienst FSB und Putin persönlich "wahrscheinlich" in die Ermordung des ehemaligen KGB-Agenten Alexander Litwinenko involviert seien.

Litwinenko war 2006 an einer Vergiftung durch radioaktives Polonium-210 gestorben und hatte auf dem Sterbebett in London ebenfalls Putin für seinen Tod verantwortlich gemacht. Der zuletzt veröffentlichte Bericht eines britischen Richters kommt zu dem Schluss, dass das Gift in seinen Tee gekippt wurde. Als Tatverdächtige werden der ehemalige Geheimdienstler und jetzige Duma-Abgeordnete Andrej Lugowoi und der Geschäftsmann Dmitri Kowtun genannt.

Lawrow: Keine Rückkehr zu den alten Beziehungen

Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sind seit der Ukraine-Krise stark angespannt. Die EU und die USA haben nach der russischen Annexion der Krim mit Sanktionen reagiert, Russland erwiderte diese mit Gegensanktionen.

Laut Außenminister Sergej Lawrow hat sich das Verhältnis zwischen Russland und den USA aber bereits lange vor der Krise eingetrübt. Lawrow machte in seiner Pressekonferenz am Dienstag dafür das Weiße Haus und dessen Bemühungen, Russland einzuengen, verantwortlich. Ein konstruktiver Dialog sei möglich, eine Rückkehr zu den alten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen werde es aber nicht geben, sagte er. (André Ballin aus Moskau, 26.1.2016)