Diskutieren Sie mit uns Vea Kaisers zweiten Roman.

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Eleni und Lefti sind Cousine und Cousin. Und nach Meinung ihrer Großmutter füreinander bestimmt. Zwar sehen das beide ein wenig anders, heiraten tun sie trotzdem irgendwann. Aber die Geschichte endet nicht in einer katastrophalen Ehe, sondern lässt ihre Protagonisten überleben und vor allem, wenn auch mitunter nur im Kleinen, immer wieder Glück erleben. Eleni und Lefti sind nur zwei Figuren im weiten Kosmos von "Makarionissi oder Die Insel der Seligen", dem zweiten Roman Vea Kaisers. Die mehrere Generationen umspannende Familiensaga wurde von unseren Usern für die nunmehr vierte Ausgabe des Community-Buchklubs ausgesucht.

Zwischen den großen Lebensfragen und Helene Fischer

Nachdem Kaisers Erstlingswerk "Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam" geradezu hymnisch rezensiert wurde, findet auch das zweite Buch bei der Kritik großen Anklang. Die "Zeit" zeigt sich begeistert, geht es um den sprachlichen Stil Kaisers: "Verspielt und doch klar, episch und pointiert, schwungvoll und zart. Vea Kaiser kann erzählen." Die Fülle der Geschichten und die Skurrilität der Figuren würden sich zu einem großartigen Panoptikum zusammenfügen, das gleichzeitig allgemeingültige Fragen behandle: "Kaiser hat einen Roman vom Kleinen im Großen und vom Großen im Kleinen geschrieben." Griechenland als Ausgangsort der Geschichte spiele dabei eine besondere Rolle. Und auch wenn die Wirtschaftskrise nur am Rand vorkomme, durchdringe sie das Werk: "Kaisers Roman ist trotzdem kein politischer, nur sind die Nöte, Sorgen und Wünsche jeder einzelnen Figur universell." Griechenland bleibt nicht der einzige Ort der Erzählung. Zwischen Hildesheim in der niedersächsischen Provinz, St. Pölten und Chicago entspinne sich eine Geschichte, wo sich die großen Lebensfragen überall "um Sehnsucht und Glück, Liebe und Verlust, Heimat und Jenseits" drehen.

Während die zitierten Rezensionen den Optimismus in Kaisers Werk hervorheben, gibt es auch Stimmen, die genau diesen Zugang als Problem sehen. Die Autorin sei auf dem besten Weg, "die Helene Fischer der Literatur" zu werden, befindet die Kritik in der "Frankfurter Allgemeinen". Zu süßlich, ja, von "putziger Beschaulichkeit" sei die Narration, urteilt die Rezension, die "keinerlei Doppelbödigkeit" in dem Roman zu orten vermag.

Diskutieren Sie den Roman

Die Kritikermeinungen vertreten zwei sehr unterschiedliche Standpunkte. Können Sie sich mit einem der beiden identifizieren, oder steht Ihre Meinung zu "Makarionissi oder Die Insel der Seligen" zwischen den beiden Polen? Haben Sie auch Kaisers Erstling gelesen und sehen Parallelen in den beiden Werken? Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare! (jmy, 4.2.2016)